Regions-
auswahl
Wirtschafts- und Wohlstandsniveau
Der Arbeitsmarktbezirk Oberpullendorf entspricht der NUTS 3-Region* Mittelburgenland.
Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.
Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.
Für die NUTS 3-Region Mittelburgenland wurde im Jahr 2021 ein BRP/EW von rund 62% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 34 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2019 und 2021 wurde ein Anstieg des BRP von 4,7% verzeichnet (Burgenland: +2,9%, Österreich: +2,0%).
Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).
Für die Region Mittelburgenland wurde im Jahr 2021 eine Produktivität von rund 83% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 31 unter den 35 österreichischen Regionen).
Neben einem überdurchschnittlich hohen Anteil des sekundären Sektors hat im Mittelburgenland auch die Landwirtschaft immer noch eine vergleichsweise hohe Bedeutung.
Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.
Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2021 rund 6%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 37% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 57% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 29% sekundärer Sektor, 69% tertiärer Sektor).**
Im Jahr 2021 waren rund 7% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Mittelburgenland (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 32% im sekundären Sektor und von rund 61% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).**
Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.
Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.
Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Mittelburgenland in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1). Prägend sind dabei der zwar niedrige Anteil an Teilzeitbeschäftigten und der hohe durchschnittliche Jahresnettobezug, aber andererseits auch der hohe Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren und die hohe Anzahl der Tage in Krankengeldbezug je erwerbstätiger Person.