Unselbständig Berufstätige am Wohnort 2006
lt. ÖIR-Berufstätigenfortschreibung:
25.615
Veränderung zum Vorjahr:
1,4%
Zahl der Arbeitslosen 2006:
1.683
Frauenanteil 2006:
43,0%
Arbeitslosenquote 2006:
6,6%
Allgemeines
Die Lage des Arbeitsmarktbezirkes ist generell peripher, aus innerregionaler
Sicht liegen die Gemeinden im Süden und Westen des Bezirkes sogar
extrem peripher.
Siedlungs- und Arbeitsplatzschwerpunkte finden sich auf der Nord-Süd
verlaufenden Achse Lannach-Stainz-Deutschlandsberg-Wies-Eibiswald, wobei
der Bezirkshauptort eine herausragende Funktion erfüllt.
Demografische Entwicklung
Der Arbeitsmarktbezirk Deutschlandsberg zählt zu den Bezirken mit einer
konstanten, gering positiven Bevölkerungsentwicklung. Zwischen 1971
und 1981 betrug das Bevölkerungswachstum knapp 1%, im Zeitraum zwischen
1981 und 1991 stieg die Zahl der Einwohner/innen um knapp 2%. Diese Zunahme
ist vor allem auf eine positive Geburtenbilanz zurückzuführen.
Für die 1990er Jahre zeigen die Ergebnisse der Volkszählung 2001
eine Fortführung der konstanten, gering positiven Bevölkerungsentwicklung
in den letzten 10 Jahren. Für den Arbeitsmarktbezirk Deutschlandsberg
wird ein Bevölkerungswachstum von rund 1,5% ausgewiesen. Dieses Wachstum
liegt deutlich unter dem österreichischen Vergleichswert (+3,0%).
Zwischen 2001 und 2006 ist die Bevölkerungszahl um 0,1% gesunken.
Wirtschaftsstruktur und –entwicklung
Beschäftigungsstruktur 2006:
3,8%
primärer Sektor
55,2%
sekundärer Sektor
40,9%
tertiärer Sektor
Der Arbeitsmarktbezirk Deutschlandsberg liegt in der NUTS-III-Region West-
und Südsteiermark, deren BIP pro Einwohner/in im Jahr 2004 rund 65%
des österreichischen Durchschnittswertes erreicht hat und die damit
unter den 35 österreichischen Regionen den 30.Platz einnimmt und zu
den wirtschaftsschwächeren Regionen Österreichs zählt.
Die regionale Wirtschaftsstruktur wird von einem überdurchschnittlich
hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt, innerhalb
dessen in erster Linie die Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten
und -einrichtungen, die Metallindustrie und die Bauwirtschaft dominieren.
Im Bereich des tertiären Sektors hat vor allem der Handel größere
Bedeutung.
Wichtige Standorte des industriell-gewerblichen Sektors sind bspw. Deutschlandsberg,
Stainz, Frauental an der Laßnitz, Eibiswald, Lannach, Wernersdorf
und St. Martin im Sulmtal, die größten Produktionsbetriebe sind
den Branchen Elektotechnik, Holzindustrie, Herstellung von Waren aus Steinen
und Erden, Bergbau und Nahrungsmittelindustrie zuzuordnen.
GROSSE PRODUKTIONSBETRIEBE - gerundete Anzahl der Beschäftigten 2006
Im Arbeitsmarktbezirk Deutschlandsberg ist die Zahl der unselbständig
Beschäftigten (versicherte Personen lt. HVSV) zwischen 2001 und 2006
um 3,5% gestiegen, wobei die Beschäftigung bei den Frauen etwas stärker
ausgeweitet werden konnte. Die Beschäftigtenzahlen konnten in allen
drei Wirtschaftssektoren (besonders im Dienstleistungsbereich) gesteigert
werden.
Das Niveau der Arbeitslosigkeit liegt etwas unter dem Landes- und dem Österreichdurchschnitt.
Die Arbeitslosenquote lag im Jahresdurchschnitt 2006 bei ausgeglichener
Männer- und Frauenarbeitslosigkeit bei 6,6%.
Insgesamt waren im Jahr 2006 1.683 Personen (Frauenanteil 43,0%) als arbeitslos
gemeldet. Die Abnahme gegenüber dem Vorjahr betrug 4,0%, wobei diese
bei den Männern mit -6,5% stärker ausfiel als bei den Frauen mit
-0,6%. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer/innen stagnierte.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach dem Alter verläuft mit Unterschieden
zum landesweiten Trend (Rückgänge in allen Altersklassen). Die
Zahl sowohl der 40- bis unter 50-jährigen als auch jene der über-50-jährigen
Arbeitslosen hat gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Die Arbeitslosigkeit
nach Berufen bzw. nach der Qualifikationsstruktur zeigt Unterschiede zu
den landesweiten Verhältnissen. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem
Bereich der Saisonberufe ist ebenso wie jener der Arbeitslosen mit abgeschlossener
Lehre/Meisterprüfung höher als der entsprechende Vergleichswert.
Der Arbeitsmarktbezirk Deutschlandsberg ist ein Bezirk mit einem hohen Anteil
an Auspendler/innen und einem vergleichsweise geringen Anteil an Einpendler/innen
aus anderen Arbeitsmarktbezirken. Vorrangiges Ziel der Auspendler/innen
ist der Arbeitsmarktbezirk Graz.
Seit Anfang der 1990er Jahre haben sich aber auch die grenzüberschreitenden
Arbeitsmarktbeziehungen über die Staatsgrenze hinweg entwickelt. Slowenische
Grenzpendler/innen ergreifen die Möglichkeit, in den benachbarten Regionen
Arbeit zu finden.
Im Jahresdurchschnitt 2006 waren im Bezirk Deutschlandsberg rund 460 Ausländer/innen
(Frauenanteil: 19,4%) bewilligungspflichtig beschäftigt.
Im Jahr 2006 sind 34 von 40 Gemeinden des Bezirkes nationale Regionalfördergebiete
- Förderungsgebietsstatus gemäß Artikel 87 Absatz 3 Buchstabe c EG-Vertrag
(Wettbewerbskulisse). 40 Gemeinden des Bezirkes sind Zielgebiete gemäß EU-Strukturfonds
(Ziel 2-Gebiet oder Übergangsgebiet).
Im Jahr 2007 startet die neue Programmplanungsperiode der EU (2007-2013).
Für die Steiermark werden in diesem Zeitraum im Rahmen der Strukturfondsförderung
unter dem Ziel "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung"
Strukturfondsmittel von 155,1 Mio. € (EFRE) zur Verfügung stehen.
Darüberhinaus wurden 27 Gemeinden des Bezirks gemäß Artikel
87 Absatz 3 Buchstabe c EG-Vertrag in die nationale Regionalförderungskulisse
aufgenommen.
Kindertagesheime
Eine wichtige fördernde Rahmenbedingung für die Erwerbsbeteiligung von Alleinerzieher/innen und Familien mit Kindern
stellt die Verfügbarkeit von Kinderbetreuungsplätze dar.
Der Bezirk verfügte im Jahr 2006 über 45 Kindertagesheime,
die insgesamt 1.439 Kinder betreuten (Bundesland: 832 Kindertagesheime, 29.921 Kinder).