Arbeitsmarktprofil 2015

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Hollabrunn ist Teil der NUTS 3-Region* Weinviertel. Der Bevölkerungsanteil des Bezirkes an der NUTS 3-Region beträgt 40,7% (2015), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Weinviertel lag im Jahr 2013 bei 40,7% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2013).

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Weinviertel wurde im Jahr 2013 ein BRP/EW von rund 52% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 35 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2011 und 2013 wurde ein Anstieg des BRP von 1,7% verzeichnet (Niederösterreich: +4,3%, Österreich: +4,6%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Weinviertel wurde im Jahr 2013 eine Produktivität von rund 83% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 29 unter den 35 österreichischen Regionen).

Charakteristisch für die regionale Wirtschaftsstruktur des Weinviertels sind ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Land- und Forstwirtschaft und die große Bedeutung des Dienstleistungssektors.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2013 rund 8%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 25% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 67% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2013 waren rund 13% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Weinviertel (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 20% im sekundären Sektor und von rund 67% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 73% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Weinviertel in die Kategorie „Unteres Mittelfeld” (siehe Karte 1). Auffallend sind hier die hohe Anzahl der Tage in Krankengeldbezug je erwerbstätiger Person und der hohe Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren.

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Linz-Wels, Bludenz-Bregenzer Wald, Nordburgenland und Mühlviertel die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Salzburg und Umgebung, Wiener Umland-Nordteil, Mostviertel-Eisenwurzen, Außerfern, Traunviertel, Innviertel und Steyr-Kirchdorf.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2015, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2012‑2014, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2012‑2014; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2012‑2014, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2013‑2015 je erwerbstätiger Person 2011‑2013, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2013‑2015

Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Hollabrunn
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2015
Frisch & Frost Nahrungsmittel-Gesellschaft m.b.H. 210
Holzindustrie Maresch GmbH 200
Elektro Mörth Gesellschaft m.b.H. 130
Fleischerei Hofmann GmbH 90
AICHINGER Hoch- und Tiefbau GmbH 80
Dipl.-Ing. Daniel Brabenetz Bau- und TransportGmbH 60
"""Bitustein"" Straßenbaustoffe Gesellschaft m.b.H." 50
Watzinger Gesellschaft m.b.H. 50
STRAKA GmbH 50
Redl Gesellschaft m.b.H. 40
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2015
Raiffeisen-Lagerhaus Hollabrunn-Horn reg. Gen.m.b.H. 480
ÖBAU Fetter Baumarkt Gesellschaft m.b.H. 290
Marschalek GmbH 140
Stadtgemeinde Hollabrunn 120
Ploberger Gesellschaft m.b.H. 70
Johann Gantner Ges.m.b.H. 70
Maurer & Partner ZT Ges.m.b.H 60
FInanzamt Hollabrunn/Korneuburg/Tulln 60
ALTHOF Consulting und Hotelbetriebsges.m.b.H. 50
Raiffeisenbank Hollabrunn reg. Gen. m.b.H. 50
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
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