Arbeitsmarktprofil 2016

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Lienz entspricht der NUTS 3-Region* Osttirol.

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Osttirol wurde im Jahr 2014 ein BRP/EW von rund 79% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 21 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2011 und 2014 wurde ein Anstieg des BRP von 10,0% verzeichnet (Tirol: +6,8%, Österreich: +5,4%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Osttirol wurde im Jahr 2014 eine Produktivität von rund 82% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 31 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur Osttirols wird vom industriell-gewerblichen Sektor und vom Dienstleistungssektor geprägt. Die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft zeigt sich in einem immer noch überdurchschnittlich hohen Anteil an Arbeitsplätzen.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2014 rund 1%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 37% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 62% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2014 waren rund 13% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Osttirol (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 28% im sekundären Sektor und von rund 59% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 73% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Osttirol in die Kategorie „Unteres Mittelfeld” (siehe Karte 1). Auffallend sind hier der vergleichsweise niedrige durchschnittliche Jahresnettobezug, die geringe Anzahl der Tage in Krankengeldbezug je erwerbstätiger Person und der geringe Anteil erwerbsferner Personen zwischen 25 und 64 Jahren. Weiters ist die hohe Arbeitslosenquote prägend.

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Bludenz-Bregenzer Wald, Nordburgenland und Wiener Umland-Nordteil die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Mostviertel-Eisenwurzen, Linz-Wels, Salzburg und Umgebung, Außerfern, Rheintal Bodenseegebiet, Innviertel, Steyr-Kirchdorf und Traunviertel.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2016, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2013‑2015, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2013‑2015; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2014‑2016, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2014‑2016 je erwerbstätiger Person 2012‑2014, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2014‑2016

Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Lienz
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2016
LIEBHERR-HAUSGERÄTE LIENZ GMBH 1.290
HELLA Sonnen- und Wetterschutztechnik GmbH 530
A. Loacker Konfekt Ges.m.b.H. 290
E.G.O. Austria Elektrogeräte GmbH 220
Durst Phototechnik Digital Technology GmbH 170
Rossbacher GmbH 130
Brüder Theurl GmbH 110
IDM-Energiesysteme GmbH 110
Bauunternehmung Dipl.-Ing. Walter Frey GmbH 100
Nordpan Rubner Holzbauelemente GmbH 90
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2016
A.Oe.Bezirkskrankenhaus Lienz 400
Hamacher Hotel- und Beteiligungs GmbH 110
Stadtgemeinde Lienz 90
Autohaus Pontiller Gesellschaft m.b.H. 90
Osttiroler Volksbank Lienz, reg.GenmbH 70
Lienzer Sparkasse 70
Raiffeisenbank Sillian reg.Gen.m.b.H. 70
Bezirksaltenheim Lienz 60
Tourismusverband Osttirol 60
Felbertauernstrasse AG. 50
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
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