Arbeitsmarktprofil 2017

Niederösterreich
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Niederösterreich

Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft gewinnt an Dynamik.
Ein überdurchschnittliches Wachstum in der Industrie hat die Konjunktur in Niederösterreich maßgeblich beeinflusst, allen voran die Metall- und die Futtermittelindustrie sowie die Mineralölverarbeitungsindustrie. Trotz Zuwächsen im Bereich der Bauwirtschaft blieb die Bauproduktion hinter den anderen Bundesländern zurück. Bei den Dienstleistungen kamen die Impulse in erster Linie von den Bereichen Verkehr/Lagerung und dem Gastgewerbe. Im Bundesländervergleich kam es zu einem etwas geringeren Rückgang der Zahl der arbeitslosen Personen sowie der Senkung der Arbeitslosenquote. Auch die Beschäftigungszuwächse fielen etwas geringer aus als im Bundesdurchschnitt. Die stärksten Beschäftigungszuwächse waren in den Branchen Metall- und Fahrzeugindustrie sowie in der öffentlichen Verwaltung zu beobachten.

Quelle: Statistik Austria, Bank Austria, WIFO

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für Niederösterreich wurde im Jahr 2015 ein BRP/EW von rund 82% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 8 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2013 und 2015 wurde ein Anstieg des BRP von 6,5% verzeichnet (Österreich: +6,4%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für Niederösterreich wurde im Jahr 2015 eine Produktivität von rund 95% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 6 unter den österreichischen Bundesländern).

Die regionale Wirtschaftsstruktur Niederösterreichs wird von einem hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt. Die Regionen Niederösterreich-Süd, die Eisenwurzen, das Waldviertel sowie Teile des südlichen Wiener Umlandes zählen zu den wichtigsten Industriestandorten Österreichs.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2015 rund 2%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 31% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 67% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 71% tertiärer Sektor).*

Im Jahr 2015 waren rund 7% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 23% im sekundären Sektor und von rund 70% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 73% tertiärer Sektor).*

Quelle: Statistik Austria
* Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen*** nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

In Niederösterreich erreichen die Regionen Mostviertel-Eisenwurzen und Wiener Umlandregionen Nord Top 4 Plätze, gefolgt von der Region Wiener Umland Region Süd. Alle anderen Regionen bleiben zurück (siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Bludenz-Bregenzer Wald, Wiener Umland-Nordteil und Mostviertel-Eisenwurzen die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Linz-Wels, Salzburg und Umgebung, Nordburgenland, Außerfern, Rheintal Bodenseegebiet, Steyr-Kirchdorf, Innviertel und Traunviertel.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2017, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2014‑2016, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2014‑2016; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2015‑2017, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2015‑2017 je erwerbstätiger Person 2013‑2015, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2015‑2017
*** Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.

Die größten Betriebe des Bundeslandes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2017
ZKW Lichtsysteme GmbH 2.390
Österreichische DOKA Schalungstechnik Gesellschaft m.b.H. 1.670
Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H. 1.330
Welser Profile AG 1.190
EVN Netz GmbH 1.150
Austrian Gaming Industries GmbH 1.140
STRABAG AG 1.140
ENGEL AUSTRIA GmbH 1.020
Gebauer & Griller Kabelwerke Gesellschaft m.b.H. 981
Teich Aktiengesellschaft 950
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2017
Amt der NÖ Landesregierung 18.800
Billa Aktiengesellschaft 4.840
Flughafen Wien AG 3.310
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 3.110
Hilfswerk Niederösterreich Betriebs GmbH 2.930
Austrian Airlines AG 2.590
Merkur Warenhandels-Aktiengesellschaft 2.540
Hofer Kommanditgesellschaft 2.300
Caritas der Diözese St. Pölten 2.140
Österreichisches Rotes Kreuz Landesverband f. Nö. 1.940
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
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