Arbeitsmarktprofil 2017

Baden
Österreich Logo

Baden

Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Baden liegt in den NUTS 3-Regionen* Wiener Umland-Südteil und Niederösterreich-Süd. Der Anteil der Wohnbevölkerung des zugehörigen Bezirksteils an der Wohnbevölkerung der entsprechenden NUTS 3-Region beträgt 35,5% bzw. 9,7% (2017), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Wiener Umland-Südteil und Niederösterreich-Süd lag im Jahr 2015 bei 24,4% bzw. 7,8% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2015).

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Wiener Umland-Südteil wurde im Jahr 2015 ein BRP/EW von rund 116% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 6 unter den 35 österreichischen Regionen). Die NUTS 3-Region Niederösterreich-Süd erreichte im Jahr 2015 ein BRP/EW von rund 73% des österreichischen Werts (Rang 25 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2013 und 2015 wurde in der Region Wiener Umland-Südteil ein Anstieg des BRP von 11,5% verzeichnet. Die Region Niederösterreich-Süd verzeichnete im selben Zeitraum einen Anstieg des BRP von 5,6% (Niederösterreich: +6,5%, Österreich: +6,4%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Wiener Umland-Südteil wurde im Jahr 2015 eine Produktivität von rund 113% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 3 unter den 35 österreichischen Regionen). Die Region Niederösterreich-Süd erreichte im Jahr 2015 eine Produktivität von rund 88% des österreichischen Werts (Rang 22 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Wiener Umland-Südteil wird – wie für Stadtumlandregionen typisch – vom Dienstleistungssektor geprägt. Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Niederösterreich-Süd wird traditionell von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

In der Region Wiener Umland-Südteil entfielen 2015 auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) rund 0%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 26% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 74% der BWS, in der Region Niederösterreich-Süd waren es rund 2% (primärer Sektor), 35% (sekundärer Sektor) bzw. 63% (tertiärer Sektor) der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2015 waren in der Region Wiener Umland-Südteil rund 2% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 19% im sekundären Sektor und von rund 79% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet. In der Region Niederösterreich-Süd waren es rund 6% (primärer Sektor), 27% (sekundärer Sektor) bzw. 67% (tertiärer Sektor) der Erwerbstätigen (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 73% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Wiener Umland-Südteil in die Kategorie „Oberes Mittelfeld”. Auffallend sind hier ein sehr hoher durchschnittlicher Jahresnettobezug und ein vergleichsweise niedriger Anteil an Teilzeitbeschäftigten. Die Region Niederösterreich-Süd fällt in die Kategorie „Unteres Mittelfeld” (siehe Karte 1). Auffallend sind hier die hohe Anzahl der Tage in Krankengeldbezug je erwerbstätiger Person, aber auch die hohe Arbeitslosenquote.

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Bludenz-Bregenzer Wald, Wiener Umland-Nordteil und Mostviertel-Eisenwurzen die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Linz-Wels, Salzburg und Umgebung, Nordburgenland, Außerfern, Rheintal Bodenseegebiet, Steyr-Kirchdorf, Innviertel und Traunviertel.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2017, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2014‑2016, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2014‑2016; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2015‑2017, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2015‑2017 je erwerbstätiger Person 2013‑2015, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2015‑2017

Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Baden
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2017
Wittmann Maschinen GmbH 530
NÖM AG 500
Modine Austria Ges.m.b.H. 430
Lohmann & Rauscher GmbH 330
digitaldruck.at - Druck und HandelsgesmbH 260
Leobersdorfer Maschinenfabrik GmbH 250
Berndorf Band GmbH 220
Rewe Austria Fleischwaren GmbH 190
Marzek Etiketten Gesellschaft m.b.H. 190
Schukra Berndorf Ges.m.b.H. 170
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2017
Raiffeisen-Lagerhaus Wiener Becken reg.Gen.m.b.H. 260
Stadtgemeinde Baden 210
Menschen. Leben 200
Sparkasse Baden 180
Theater Baden Betriebsgesellschaft m.b.H. 180
Badener KurbetriebsgesmbH 180
Raiffeisenbank Baden reg.Gen.m.b.H. 160
Frischlogistik und Handel GmbH 160
Kurzentrum Bad Vöslau GmbH & Co KG 150
NAGEL AUSTRIA GmbH 150
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
Impressum
Arbeitsmarktprofile 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008