Arbeitsmarktprofil 2018

Steiermark
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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Die dynamische Entwicklung der österreichischen Wirtschaft hält an.
Die sehr gute Konjunktur in der Steiermark im Jahr 2018 wurde in hohem Maße von der im Bundesländervergleich am stärksten gewachsenen Sachgüterproduktion bestimmt. Der Großteil des Anstiegs entfiel dabei auf den Bereich Herstellung von Kraftwagen, auch die Metallindustrie und industrienahe Dienstleistungen sind zu erwähnen. Abgesehen vom Industriesektor profitierte der Bereich Verkehr/Lagerei von der guten Konjunktur. Im Dienstleistungssektor konnte der Bereich Gastgewerbe/Beherbergung einen deutlich positiven Beitrag zum Wachstum liefern.
Die unter dem Österreichschnitt liegende Arbeitslosenquote sank durch die starke Wirtschaftsentwicklung wieder auf Vorkrisenniveau von 2008. Die Steiermark war das Bundesland mit dem höchsten Beschäftigungsanstieg in ganz Österreich.

Quelle: Statistik Austria, Bank Austria, WIFO.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die Steiermark wurde im Jahr 2016 ein BRP/EW von rund 89% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 6 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2014 und 2016 wurde ein Anstieg des BRP von 5,7% verzeichnet (Österreich: +6,9%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Steiermark wurde im Jahr 2016 eine Produktivität von rund 90% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 7 unter den österreichischen Bundesländern).

Die regionale Wirtschaftsstruktur der Steiermark wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt. Geprägt wird die Industrie durch die traditionelle Metallerzeugung und -bearbeitung, immer höhere Bedeutung erlangt die Elektro- und Elektronikindustrie. In einzelnen Regionen der Steiermark hat der Tourismus eine hohe Bedeutung erlangt, dazu zählen vor allem der Westen des Bezirkes Liezen und die Oststeiermark.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2016 rund 2%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 34% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 64% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 71% tertiärer Sektor).*

Im Jahr 2016 waren rund 8% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 24% im sekundären Sektor und von rund 68% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).*

Quelle: Statistik Austria
* Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen*** nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

In der Steiermark erreicht die NUTS 3-Region Liezen die besten Gesamt-Rangreihungen, die West- und Südsteiermark, die Oststeiermark und Graz finden sich im unteren Mittelfeld, die Westliche Obersteiermark und die Östliche Obersteiermark bleiben hinter den anderen steirischen Regionen zurück (siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Mostviertel-Eisenwurzen, Bludenz-Bregenzer Wald und Wiener Umland-Nordteil die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Innviertel, Linz-Wels, Nordburgenland, Steyr-Kirchdorf, Salzburg und Umgebung, Außerfern, Rheintal Bodenseegebiet und Traunviertel.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2018, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2015‑2017, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2015‑2017; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2016‑2018, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2016‑2018 je erwerbstätiger Person 2014‑2016, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2016‑2018
*** Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.

Die größten Betriebe des Bundeslandes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2018
MAGNA STEYR FAHRZEUGTECHNIK AG & Co KG 8.620
MAGNA Powertrain AG & Co KG 2.810
Böhler Edelstahl GmbH & Co KG 2.330
KNAPP Aktiengesellschaft 1.970
Siemens Aktiengesellschaft Österreich 1.940
Andritz AG 1.670
austriamicrosystems AG 1.390
voestalpine Tubulars GmbH & Co KG 1.360
voestalpine Stahl Donawitz GmbH & Co KG 1.360
AT & S Austria Technologie & 1.240
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2018
Amt d. Stmk. Landesreg. 12.920
AVL List GmbH 3.750
mag. personalamt graz 3.520
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 3.300
Billa Aktiengesellschaft 2.860
Volkshilfe Steiermark gemeinn. Betriebs-GmbH 2.480
Caritas der Dioezese Graz-Seckau 2.040
I.K. Hofmann GmbH. 1.760
Landesschulrat f. Stmk. Allgem.- u. Berufsbildende 1.720
Österreichische Post Aktiengesellschaft 1.560
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
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