Arbeitsmarktprofil 2019

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Kitzbühel ist Teil der NUTS 3-Region* Tiroler Unterland. Der Bevölkerungsanteil des Bezirkes an der NUTS 3-Region beträgt 24,8% (2019), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Tiroler Unterland lag im Jahr 2017 bei 24,3% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2017).

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Tiroler Unterland wurde im Jahr 2017 ein BRP/EW von rund 110% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 9 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2015 und 2017 wurde ein Anstieg des BRP von 9,0% verzeichnet (Tirol: +7,6%, Österreich: +7,6%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Tiroler Unterland wurde im Jahr 2017 eine Produktivität von rund 105% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 9 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur des Tiroler Unterlandes wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors und vom Dienstleistungssektor geprägt.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2017 rund 1%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 35% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 64% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 29% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2017 waren rund 6% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Tiroler Unterland (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 27% im sekundären Sektor und von rund 67% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Tiroler Unterland in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1). Ausschlaggebend dafür sind eine niedrige Arbeitslosenquote, ein niedriger Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren und ein niedriger Anteil an Teilzeitbeschäftigten. Auffallend sind aber auch ein niedriger durchschnittlicher Jahresnettobezug und ein hoher Anteil erwerbsferner Personen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren.

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Mostviertel-Eisenwurzen, Bludenz-Bregenzer Wald und Wiener Umland-Nordteil die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Linz-Wels, Innviertel, Steyr-Kirchdorf, Salzburg und Umgebung, Nordburgenland, Traunviertel, Außerfern, Wiener Umland-Südteil und Rheintal Bodenseegebiet.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2019, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2016‑2018, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2016‑2018; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2017‑2019, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2017‑2019 je erwerbstätiger Person 2015‑2017, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2017‑2019

Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Kitzbühel
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2019
Fritz Egger Gesellschaft m.b.H. & Co 1.260
Steinbacher Dämmstoff Gesellschaft m.b.H. 250
Gebro Pharma GmbH 240
Sportalm Gesellschaft m.b.H. 150
Gerzabekteam GmbH 100
Kahlbacher Machinery GmbH 90
Gerhard Kienpointner GmbH & Co KG 80
Pletzer Anton GmbH 70
Exenberger Elektro-Technik GmbH 70
Holzbau Hetzenauer GmbH & Co KG 70
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2019
Balthasar Hauser-Seibl 300
Nothegger Transport Logistik GmbH 260
Gemeindeverband Bezirkskrankenhaus 210
Sinnesberger GmbH 200
Heinritzi Restaurant Gesellschaft m.b.H. 180
Sparkasse der Stadt Kitzbühel 150
Christian Mühlberger Hotelbetriebs- GmbH 140
Schlosshotel Kitzbühel GmbH 140
Altenwohnheim Kitzbuehel GmbH 140
Raiffeisenbank Kitzbühel, reg.GenmbH 140
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
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