Arbeitsmarktprofil 2019

Vorarlberg
Österreich Logo

Vorarlberg

Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Die österreichische Wirtschaft hat an Dynamik verloren.
In Vorarlberg war 2019 eine schwächere Wirtschaftsentwicklung als im Österreichschnitt zu beobachten. Die Industrie entwickelte sich aber dynamisch. Insbesondere der Maschinenbau und die Bekleidungsindustrie trugen wesentlich dazu bei. Im Gegensatz zum österreichweiten Trend verzeichnete die Bauwirtschaft in Vorarlberg einen Rückgang. Die Branchen Verkehr/Lagerei und das Immobilienwesen sind positiv im Dienstleistungssektor hervorzuheben. Der Sommertourismus konnte eine sehr positive Entwicklung verbuchen.
Die niedrige Arbeitslosenquote und die Arbeitslosenzahlen sanken nur sehr leicht. Das Beschäftigungswachstum lag etwas unter dem Bundesschnitt: Eine dynamische Entwicklung der Beschäftigten war in der Industrie, in der Unternehmensberatung und in der öffentlichen Verwaltung zu beobachten, während die Beschäftigtenzahlen bei den Finanzdienstleistern rückläufig waren.

Quelle: Statistik Austria, Bank Austria, WIFO.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für Vorarlberg wurde im Jahr 2017 ein BRP/EW von rund 111% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 3 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2015 und 2017 wurde ein Anstieg des BRP von 6,7% verzeichnet (Österreich: +7,6%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für Vorarlberg wurde im Jahr 2017 eine Produktivität von rund 112% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 1 unter den österreichischen Bundesländern).

Die regionale Wirtschaftsstruktur Vorarlbergs wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt, in weiten Teilen des Bundeslandes spielt aber auch der Tourismus eine zentrale Rolle.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2017 rund 1%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 39% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 61% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 29% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).*

Im Jahr 2017 waren rund 3% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 31% im sekundären Sektor und von rund 66% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).*

Quelle: Statistik Austria
* Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen*** nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

In Vorarlberg fällt die Region Bludenz-Bregenzer Wald in die TOP 4 der österreichischen NUTS 3-Regionen, die Region Rheintal-Bodenseegebiet platziert sich im oberen Mittelfeld (siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Mostviertel-Eisenwurzen, Bludenz-Bregenzer Wald und Wiener Umland-Nordteil die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Linz-Wels, Innviertel, Steyr-Kirchdorf, Salzburg und Umgebung, Nordburgenland, Traunviertel, Außerfern, Wiener Umland-Südteil und Rheintal Bodenseegebiet.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2019, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2016‑2018, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2016‑2018; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2017‑2019, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2017‑2019 je erwerbstätiger Person 2015‑2017, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2017‑2019
*** Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.

Die größten Betriebe des Bundeslandes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2019
Julius Blum GmbH 6.150
LIEBHERR-WERK NENZING GMBH 1.410
Zumtobel Lighting GmbH 1.200
Doppelmayr Seilbahnen GmbH 1.110
Meusburger Georg GmbH & Co 1.090
Alpla Werke Alwin Lehner GmbH & Co KG 1.060
Hirschmann Automotive GmbH 1.020
Grass GmbH 1.010
Getzner Textil Aktiengesellschaft 950
RAUCH Fruchtsäfte GmbH & Co 910
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2019
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 1.910
Amt der Vorarlberger Landesregierung 1.410
Gebrüder Weiss Gesellschaft m.b.H. 970
Lebenshilfe Vorarlberg gemeinnützige Gesellschaft mbH 860
Land Vorarlberg 740
INTERSPAR Gesellschaft m.b.H. 680
CARITAS VORARLBERG 630
SUTTERLUETY HANDELS GMBH 610
Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank Aktiengesellschaft 560
Institut für Sozialdienste, IfS, Gemeinnützige GmbH 460
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
Impressum Datenschutz Barrierefreiheit
Arbeitsmarktprofile 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008