Arbeitsmarktprofil 2019

Bludenz
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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Bludenz ist Teil der NUTS 3-Region* Bludenz-Bregenzer Wald. Der Bevölkerungsanteil des Bezirkes an der NUTS 3-Region beträgt 69,3% (2019), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Bludenz-Bregenzer Wald lag im Jahr 2017 bei 70,0% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2017).

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Bludenz-Bregenzer Wald wurde im Jahr 2017 ein BRP/EW von rund 115% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 6 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2015 und 2017 wurde ein Anstieg des BRP von 2,3% verzeichnet (Vorarlberg: +6,7%, Österreich: +7,6%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Bludenz-Bregenzer Wald wurde im Jahr 2017 eine Produktivität von rund 112% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 3 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Bludenz-Bregenzer Wald wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors und vom Dienstleistungssektor geprägt.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2017 rund 1%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 36% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 63% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 29% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2017 waren rund 6% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Bludenz-Bregenzer Wald (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 30% im sekundären Sektor und von rund 63% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Bludenz-Bregenzer Wald in die Kategorie „TOP 4” (siehe Karte 1). Ausschlaggebend dafür sind der niedrige Anteil an Teilzeitbeschäftigten, die niedrige Arbeitslosenquote, der geringe Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren und die geringe Anzahl der Tage in Krankengeldbezug je erwerbstätiger Person. Auffallend sind hingegen der hohe Anteil erwerbsferner Personen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren und ein niedriger durchschnittlicher Jahresnettobezug.

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Mostviertel-Eisenwurzen, Bludenz-Bregenzer Wald und Wiener Umland-Nordteil die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Linz-Wels, Innviertel, Steyr-Kirchdorf, Salzburg und Umgebung, Nordburgenland, Traunviertel, Außerfern, Wiener Umland-Südteil und Rheintal Bodenseegebiet.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2019, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2016‑2018, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2016‑2018; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2017‑2019, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2017‑2019 je erwerbstätiger Person 2015‑2017, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2017‑2019

Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Bludenz
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2019
LIEBHERR-WERK NENZING GMBH 1.410
Getzner Textil Aktiengesellschaft 950
HILTI AKTIENGESELLSCHAFT 520
GETZNER WERKSTOFFE GMBH 360
Hydro Aluminium Nenzing Gesellschaft mbH 310
Kraft Foods Österreich Production GmbH 280
Jaeger Bau GmbH 250
ELB-Form GmbH 200
Markus Stolz, Gesellschaft m.b.H. & Co. KG., Installationen 180
TOMASELLI GABRIEL BAUGMBH 180
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2019
MSE Personal Service GmbH 460
R.N. Personalagentur GmbH 190
SCHMIDT'S Handelsgesellschaft mbH 160
Land Vorarlberg 130
SILVRETTA NOVA GASTRONOMIE GESELLSCHAFT M.B.H. 130
RAIFFEISENBANK WALGAU-GROSS- WALSERTAL REG.GEN.M.B.H. 110
RAIFFEISEN BANK IM MONTAFON REG.GEN.M.B.H. 110
SPARKASSE BLUDENZ BANK AG 110
STROLZ GES.M.B.H. 100
Rehabilitationsklinik im Montafon Betriebs-GmbH 100
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
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