Wirtschafts- und Wohlstandsniveau
Der Arbeitsmarktbezirk Reutte entspricht der NUTS 3-Region* Außerfern.
Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen.
Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.
Für die NUTS 3-Region Außerfern wurde im Jahr 2018 ein BRP/EW von rund 113% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 8 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2016 und 2018 wurde ein Anstieg des BRP von 7,5% verzeichnet (Tirol: +8,1%, Österreich: +7,8%).
Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).
Für die Region Außerfern wurde im Jahr 2018 eine Produktivität von rund 110% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 4 unter den 35 österreichischen Regionen).
Die regionale Wirtschaftsstruktur des Außerferns wird von einem hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors und in geringerem Ausmaß vom Dienstleistungssektor geprägt.
Im Jahr 2018 waren rund 3% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Außerfern (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 27% im sekundären Sektor und von rund 69% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).**
Aus gegebenem Anlass wurde an Stelle des Wohlstandsindikators für das Jahr 2020 ein sogenannter „Corona-Robustheitsindikator”** entwickelt. Dieser synthetische Indikator setzt sich aus vier arbeitsmarktrelevanten Einzelindikatoren zusammen, die die Entwicklung und das Niveau der Arbeitslosigkeit ebenso abbilden wie die die Situation der Covid-19 Kurzarbeit sowie den anzunehmenden Kinderbetreuungsbedarf. Durch eine spezielle Berechnungsmethode wurden die Indikatoren miteinander verknüpft und daraus eine synthetische Gesamt-Rangreihung abgeleitet.
Aufgrund dieser Rangreihung fällt der Arbeitsmarktbezirk Reutte in die Kategorie „Ränge 75-84” (siehe Karte 1). Ausschlaggebend dafür sind der im Bezirksvergleich höchste Anstieg der Zahl der arbeitslosen Personen, ein relativ hoher Anteil der Personen in Kurzarbeit und eine relativ hohe Arbeitslosenquote.