Regions-
auswahl
Wirtschafts- und Wohlstandsniveau
Die österreichische Wirtschaft erlebte nach den durch die Covid-19-Pandemie bedingten starken konjunkturellen Einbußen des Vorjahres eine kräftige Erholung.
Im III. Quartal 2021 zeigte sich in Kärnten eine besonders dynamische Sachgüterkonjunktur. Sehr stark entwickelte sich die Herstellung von elektronischen Geräten. Ebenfalls legte die Zahl der Nächtigungen im Kärntner Tourismus abermals zu. Die Bauproduktion hingegen zeigte mit einem starken Rückgang im Tiefbau trotz positiven Impulsen im Baunebengewerbe insgesamt nur eine verhaltene Entwicklung.
Die Arbeitslosenzahlen konnten gegenüber dem Vorjahr mit -21,6% einen über dem bundesweiten Vergleichswert (-19,0%) starken Rückgang verzeichnen. Die Arbeitslosenquote (8,8%) liegt jedoch nach wie vor über dem Österreichwert (8,0%). Die Beschäftigtenzahlen konnten jedoch einen starken Anstieg verzeichnen (+3,0%; Österreich: +2,4%).
Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner_in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.
Für Kärnten wurde im Jahr 2019 ein BRP/EW von rund 85% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 7 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2017 und 2019 wurde ein Anstieg des BRP von 7,9% verzeichnet (Österreich: +7,6%).
Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner_innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler_innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).
Für Kärnten wurde im Jahr 2019 eine Produktivität von rund 91% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 7 unter den österreichischen Bundesländern).
Die Wirtschaftsstruktur und -entwicklung Kärntens wird durch die Bedeutung des sekundären Sektors, aber auch des Tourismus bestimmt.
Im Jahr 2019 waren rund 7% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 22% im sekundären Sektor und von rund 71% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).*
Aus gegebenem Anlass wurde an Stelle des Wohlstandsindikators für das Jahr 2020 ein sogenannter „Corona-Robustheitsindikator”** entwickelt, welcher für das Jahr 2021 fortgeführt wurde. Dieser synthetische Indikator setzt sich aus vier arbeitsmarktrelevanten Einzelindikatoren zusammen, die die Entwicklung und das Niveau der Arbeitslosigkeit ebenso abbilden wie die Situation der Covid-19 Kurzarbeit sowie den anzunehmenden Kinderbetreuungsbedarf. Durch eine spezielle Berechnungsmethode wurden die Indikatoren miteinander verknüpft und daraus eine synthetische Gesamt-Rangreihung abgeleitet.
Kärnten präsentiert sich dreigeteilt. Mit Wolfsberg kommt, was die Robustheit betrifft, ein Kärntner Arbeitsmarktbezirk in die Top 10. Während Hermagor, Feldkirchen und St. Veit/Glan im oberen Mittelfeld liegen, sind die restlichen Bezirke im unteren Mittelfeld der Gesamtskala zu finden (siehe Karte 1).