Wirtschafts- und Wohlstandsniveau
Der Arbeitsmarktbezirk St. Pölten liegt in den NUTS 3-Regionen* Sankt Pölten und Wiener Umland-Nordteil. Der Anteil der Wohnbevölkerung des zugehörigen Bezirksteils an der Wohnbevölkerung der entsprechenden NUTS 3-Region beträgt 100,0% bzw. 9,2% (2021), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Sankt Pölten und Wiener Umland-Nordteil lag im Jahr 2019 bei 100,0% bzw. 6,6% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2019).
Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen.
Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner_in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.
Für die NUTS 3-Region Sankt Pölten wurde im Jahr 2019 ein BRP/EW von rund 101% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 13 unter den 35 österreichischen Regionen). Die NUTS 3-Region Wiener Umland-Nordteil erreichte im Jahr 2019 ein BRP/EW von rund 67% des österreichischen Werts (Rang 31 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2017 und 2019 wurde in der Region Sankt Pölten ein Anstieg des BRP von 4,4% verzeichnet. Die Region Wiener Umland-Nordteil verzeichnete im selben Zeitraum einen Anstieg des BRP von 8,6% (Niederösterreich: +8,1%, Österreich: +7,6%).
Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner_innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler_innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).
Für die Region Sankt Pölten wurde im Jahr 2019 eine Produktivität von rund 94% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 18 unter den 35 österreichischen Regionen). Die Region Wiener Umland-Nordteil erreichte im Jahr 2019 eine Produktivität von rund 96% des österreichischen Werts (Rang 14 unter den 35 österreichischen Regionen).
Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region St. Pölten wird von einem hohen Anteil des Dienstleistungssektors geprägt (Landeshauptstadt). Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Wiener Umland-Nordteil wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt.
Im Jahr 2019 waren in der Region Sankt Pölten rund 4% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 20% im sekundären Sektor und von rund 76% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet. In der Region Wiener Umland-Nordteil waren es rund 5% (primärer Sektor), 22% (sekundärer Sektor) bzw. 73% (tertiärer Sektor) der Erwerbstätigen (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).**
Aus gegebenem Anlass wurde an Stelle des Wohlstandsindikators für das Jahr 2020 ein sogenannter „Corona-Robustheitsindikator”** entwickelt, welcher für das Jahr 2021 fortgeführt wurde. Dieser synthetische Indikator setzt sich aus vier arbeitsmarktrelevanten Einzelindikatoren zusammen, die die Entwicklung und das Niveau der Arbeitslosigkeit ebenso abbilden wie die Situation der Covid-19 Kurzarbeit sowie den anzunehmenden Kinderbetreuungsbedarf. Durch eine spezielle Berechnungsmethode wurden die Indikatoren miteinander verknüpft und daraus eine synthetische Gesamt-Rangreihung abgeleitet.
Aufgrund dieser Rangreihung fällt der Arbeitsmarktbezirk St. Pölten in die Kategorie „Unteres Mittelfeld” (siehe Karte 1). Ausschlaggebend dafür sind eine vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit und ein leicht überdurchschnittlicher Anteil der Wohnbevölkerung unter 14 Jahren.