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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau
Die österreichische Wirtschaft erholte sich weiterhin kräftig und verzeichnete eine noch stärkere Dynamik als im Vorjahr, nachdem im Jahr 2020 bedingt durch die Covid-19-Pandemie starke konjunkturelle Einbußen verzeichnet wurden.
In Vorarlberg zeigen die regionalen Konjunkturindikatoren für das Jahr 2022 eine dynamische Entwicklung. Der Tourismus erholte sich von den pandemiebedingten Turbulenzen. So kann der Bereich Gastronomie und Beherbergung auf eine dynamische Entwicklung zurückblicken, die wesentlich für das Wirtschaftswachstum in Vorarlberg war. Die Zahl der Übernachtungen stieg enorm stark an, bleibt jedoch noch unter dem Vorpandemieniveau von 2019. Neben dem Tourismus waren die Transport- und die Bauwirtschaft wichtige Wachstumsstützen. Die für Vorarlberg wichtige Exportindustrie erzielte erneut ein starkes Ergebnis.
Die Zahl der unselbständig Beschäftigten stieg mit +2,7% im Bundesländervergleich etwas moderater an (Österreich: +2,9%). Die Arbeitslosenzahl ist weiterhin rückläufig (-22,8%; Österreich: -20,7%). Die Arbeitslosenquote reiht sich mit 5,0% unter dem Österreichschnitt (6,3%) ein.
Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.
Für Vorarlberg wurde im Jahr 2020 ein BRP/EW von rund 108% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 3 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2018 und 2020 wurde ein Rückgang des BRP von 4,5% verzeichnet (Österreich: -1,1%).
Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).
Für Vorarlberg wurde im Jahr 2020 eine Produktivität von rund 111% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 1 unter den österreichischen Bundesländern).
Die regionale Wirtschaftsstruktur Vorarlbergs wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt, in weiten Teilen des Bundeslandes spielt aber auch der Tourismus eine zentrale Rolle.
Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.
Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2020 rund 0%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 38% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 61% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 29% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).*
Im Jahr 2020 waren rund 3% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 32% im sekundären Sektor und von rund 66% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).*
Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.
Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen*** nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.
In Vorarlberg fällt die Region Bludenz-Bregenzer Wald in das obere Mittelfeld der österreichischen NUTS 3-Regionen, die Region Rheintal-Bodenseegebiet platziert sich im unteren Mittelfeld (siehe Karte 1).