Arbeitsmarktprofil 2010

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Wirtschaftsstruktur und -entwicklung

Der Konjunktureinbruch der vergangenen Jahre hatte auf die industrie-orientierten Bundesländer die größten Auswirkungen, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise waren aber auch in Kärnten deutlich spürbar.

Während sich im III. Quartal 2010 der rasante Aufholprozess in der Sachgütererzeugung fortsetzte, sank der Produktionswert der Bauwirtschaft in Kärnten auch im III. Quartal, zudem gehört Kärnten zu jenen Bundesländern, in denen die Zahl der Nächtigungen gegenüber der Vorjahresperiode sogar zurückgegangen ist.

Das Wirtschaftsniveau Kärntens gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner/in (BIP/EW) erreichte 2008 83,8% des österreichischen Durchschnittswertes (vor Niederösterreich, nur wenig hinter der Steiermark). Der Kärntner Zentralraum (Region Klagenfurt-Villach) lag mit 97,6% nur knapp unter dem österreichischen Vergleichswert, die beiden anderen Regionen lagen auch 2008 deutlich unter dem Österreichdurchschnitt. Die Region Unterkärnten erreichte rund 71,5%, die Region Oberkärnten 69,4% des österreichischen Durchschnittswertes.

Im Jahr 2008 schwächte sich das Wirtschaftswachstum österreichweit bei sehr differenziertem regionalem Muster deutlich ab. Im Jahr 2009 wirkte sich die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise in Österreich drastisch aus, für die österreichische Wirtschaft wurde ein realer Rückgang von 3,9% verzeichnet.

Im Jahr 2010 erholte sich die österreichische Wirtschaft nach dem Konjunktureinbruch des Jahres 2009 von den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, nach vorläufigen Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Statistik Austria wuchs die österreichische Wirtschaft im Jahr 2010 um 2,1%.

Quellen: Eurostat; Statistik Austria; WIFO, Die Wirtschaft in den Bundesländern. III. Quartal 2010

Die Wirtschaftsstruktur und -entwicklung Kärntens wird durch die Bedeutung des sekundären Sektors, aber auch des Tourismus bestimmt. In Ober- und Unterkärnten, sowie an spezifischen Standorten im Kärntner Zentralraum (z.B. Villach, Ferlach oder Arnoldstein) werden für den Bereich Industrie und Gewerbe überdurchschnittlich hohe Beschäftigungsanteile ausgewiesen. Die Industriestruktur ist diversifiziert: Wichtige Branchen – gemessen an der Zahl der Beschäftigten – sind die Elektro- und Elektronikindustrie, der Maschinenbau, die Metallerzeugung und die Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln. In Ober- und Unterkärnten kommt auch der Bauwirtschaft eine besondere Bedeutung zu.

Der tertiäre Sektor wird deutlich vom Tourismus geprägt. Der Anteil der unselbständig Beschäftigten im tertiären Sektor an allen unselbständig Beschäftigten in Kärnten entsprach 2010 mit 73% etwa dem österreichischen Durchschnittswert (74%).

Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2010
Infineon Technologies Austria AG 2.200
STRABAG AG 1.040
Knecht Filterwerk Vertriebs-Gesellschaft m.b.H. 840
MAHLE FILTERSYSTEME AUSTRIA GMBH 780
KELAG NETZ GMBH 740
TREIBACHER INDUSTRIE AG 650
KELAG-KAERNTNER ELEKTRIZITAETS-AKTIENGESELLSCHAFT 630
STEINER BAU GESELLSCHAFT M.B.H. 630
FLEXTRONICS INTERNATIONAL GESELLSCHAFT M.B.H. 620
ALPINE Bau GmbH 510
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2010
Amt der Kärntner Landesregierung 8.110
MAGISTRAT DER LANDESHAUPTSTADT KLAGENFURT 1.800
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 1.710
Billa Aktiengesellschaft 1.470
ARBEITSVEREINIGUNG DER SOZIALHILFE KAERNTENS 970
Landesschulrat für Kärnten 960
DIAKONIE KAERNTEN GEMEINNUETZIGE BETRIEBSGESELLSCHAFT M.B.H. 900
MAGISTRAT VILLACH 750
BKS Bank AG 710
OESTERR.ROTES KREUZ 680
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
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