Arbeitsmarktprofil 2010

Vorarlberg
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Wirtschaftsstruktur und -entwicklung

Der Konjunktureinbruch der vergangenen Jahre hatte auf die industrie-orientierten Bundesländer die größten Auswirkungen, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise waren daher auch in Vorarlberg deutlich spürbar.

Seit Jahresmitte 2009 tragen Impulse aus der Tourismuswirtschaft erheblich zur konjunkturellen Erholung bei. In Vorarlberg sind sie die hauptsächliche Konjunkturstütze, weil der industrielle Einbruch hier vergleichsweise spät eingesetzt hat. Die Vorarlberger Industrie zeigte daher auch spät Auftriebstendenzen. Im III. Quartal zeigten sich in Vorarlberg allerdings erste Anzeichen einer temporären Verlangsamung des Aufschwunges in der Sachgütererzeugung. Im Jahresvergleich schneidet Vorarlberg deutlich schlechter ab als andere Industriebundesländer wie Oberösterreich oder die Steiermark (jedoch etwas besser als Niederösterreich).

Im III. Quartal 2010 kam es in der Bauwirtschaft zu einem leicht überdurchschnittlichen Rückgang der Produktion, die Zahl der Ankünfte und Nächtigungen lag knapp unter dem österreichischen Durchschnitt. Dennoch konnte Vorarlberg im III. Quartal deutliche Beschäftigungszuwächse (insbesondere in der Sachgütererzeugung) und einen überdurchschnittlichen Rückgang der Arbeitslosenzahl verzeichnen, wozu auch eine unterdurchschnittliche Arbeitsangebotsdynamik beitrug.

Ein Merkmal der Vorarlberger Wirtschaft ist der überdurchschnittlich hohe Anteil der unselbständig Beschäftigten in Industrie und Gewerbe (35% im Jahr 2010, Österreich: 25%), der nur noch in Oberösterreich annähernd gleich hoch ist. Der Anteil der unselbständig Beschäftigten im Dienstleistungsbereich ist dagegen unterdurchschnittlich (65%, Österreich: 74%).

Das Wirtschaftsniveau Vorarlbergs gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner/in (BIP/EW) erreichte 2008 105,3% des österreichischen Durchschnittswertes (Rang 3 aller österreichischen Bundesländer hinter Wien und Salzburg). Beide Vorarlberger Regionen erreichten Werte über dem Österreichdurchschnitt (Bludenz-Bregenzer Wald: 113,5%, Rheintal-Bodenseegebiet: 102,6%).

Im Jahr 2008 schwächte sich das Wirtschaftswachstum österreichweit bei sehr differenziertem regionalem Muster deutlich ab. Im Jahr 2009 wirkte sich die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise in Österreich drastisch aus, für die österreichische Wirtschaft wurde ein realer Rückgang von 3,9% verzeichnet.

Im Jahr 2010 erholte sich die österreichische Wirtschaft nach dem Konjunktureinbruch des Jahres 2009 von den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, nach vorläufigen Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Statistik Austria wuchs die österreichische Wirtschaft im Jahr 2010 um 2,1%.

Quellen: Eurostat; Statistik Austria; WIFO, Die Wirtschaft in den Bundesländern. III. Quartal 2010

Der Aufbau der industriellen Produktion reicht in Vorarlberg bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Vorläufer waren die Baumwollindustrie und deren Verarbeitung. Unter den industriellen Wirtschaftszweigen hat die Herstellung von Textilien, Textilwaren und Bekleidung immer noch eine sehr hohe Bedeutung. Hohe Beschäftigtenanteile verzeichnen auch die Bauwirtschaft, die Metallerzeugung und ‑bearbeitung, die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, die Elektro- und Elektronikindustrie und die Papierindustrie.

In weiten Teilen Vorarlbergs spielt der Tourismus eine zentrale Rolle. Der weitaus größte Teil der Vorarlberger Nächtigungen entfällt auf die Region Bludenz-Bregenzerwald mit den touristischen Zentren Montafon, Arlberg, Brandner Tal, Klostertal sowie Kleines und Großes Walsertal, wobei der Wintertourismus dominiert. Das Rheintal-Bodenseegebiet spielt für den Tourismus eine eher geringere Rolle.

Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2010
Julius Blum GmbH 4.060
LIEBHERR-WERK NENZING GMBH 1.410
Zumtobel Lighting GmbH 1.040
Wolford Aktiengesellschaft 910
Grass GmbH 850
Doppelmayr Seilbahnen GmbH 710
Alpla Werke Alwin Lehner GmbH & Co KG 700
Getzner Textil Aktiengesellschaft 680
VORARLBERGER KRAFTWERKE AKTIENGESELLSCHAFT 670
Vorarlberger Illwerke Aktiengesellschaft 610
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2010
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 1.560
Amt der Vorarlberger Landesregierung 1.560
Land Vorarlberg 1.300
Gebrüder Weiss Gesellschaft m.b.H. 740
INTERSPAR Gesellschaft m.b.H. 680
SUTTERLUETY HANDELS GMBH 600
MSE Personal Service AG 600
LANDESSCHULRAT FUER VORARLBERG 570
Lebenshilfe Vorarlberg gemeinnützige Gesellschaft mbH 550
CARITAS VORARLBERG 550
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
Arbeitsmarktservice Österreich
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