Wirtschafts- und Wohlstandsniveau
Die gesamtwirtschaftliche Dynamik lässt österreichweit seit Sommer 2011 nach, vor allem das Nachlassen der Exportnachfrage dämpft die Wirtschaftsentwicklung. Die regionale Konjunkturlage spiegelt die strukturellen Veränderungen im Zuge der Abschwächung der Exportkonjunktur wider.
In Tirol war die dynamische Komponente im III. Quartal 2011 der Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen, auch die Bauwirtschaft erzielte steigende Umsätze. Die Entwicklung im Tourismus und im Einzelhandel blieb hingegen unterdurchschnittlich, auch in der Industrie fiel das Produktionswachstum auf ein vergleichsweise geringes Niveau zurück. Die Beschäftigungsentwicklung verlief im 2. Halbjahr 2011 unterdurchschnittlich, die Arbeitsmarktlage blieb insgesamt stabil.
Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.
Für Tirol wurde im Jahr 2009 ein BRP/EW von rund 105% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 4 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2007 und 2009 wurde ein Anstieg des BRP von 1,1% verzeichnet (Österreich: +0,3%).
Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).
Für Tirol wurde im Jahr 2009 eine Produktivität von rund 100% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 4 unter den österreichischen Bundesländern).
Die Wirtschaftsstruktur Tirols wird von einem hohen Anteil der unselbständig Beschäftigten im Dienstleistungsbereich geprägt, Tirol ist eines der tourismusintensivsten Bundesländer Österreichs, wobei das Tiroler Unterland das touristische Zentrum bildet.
Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.
Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2009 rund 1%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 27% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 72% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).*
Im Jahr 2009 waren rund 6% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 23% im sekundären Sektor und von rund 71% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 6% primärer Sektor, 23% sekundärer Sektor, 71% tertiärer Sektor).*
Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.
Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen*** nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.
In Tirol erreichen die Regionen Außerfern und Tiroler Unterland die besten Gesamt-Rangreihungen, die Region Tiroler Oberland und in einem geringeren Ausmaß die Region Innsbruck bleiben hinter den anderen Tiroler Regionen zurück (siehe Karte 1).
D. Swarovski & Co. | 5.310 |
Sandoz GmbH | 3.030 |
GE Jenbacher GmbH & Co OHG | 1.470 |
TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG | 1.300 |
LIEBHERR-HAUSGERÄTE LIENZ GMBH | 1.290 |
Tyrolit-Schleifmittelwerke Swarovski KG. | 1.180 |
Fritz Egger Gesellschaft m.b.H. & Co | 1.030 |
Ing.Hans Bodner Bauges.MBH & Co.KG. | 800 |
STRABAG AG | 660 |
Ceratizit Austria Gesellschaft MBH | 660 |
LAND TIROL - AMT D. TIROLER LR. | 5.880 |
Amt der Tiroler Landesregierung | 3.830 |
TILAK - Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH | 3.710 |
M - PREIS WARENVERTRIEBS- GESELLSCHAFT M.B.H. | 3.050 |
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft | 1.890 |
Plansee SE | 1.150 |
Lebenshilfe Tirol | 1.130 |
BAGUETTE BISTRO-BETRIEBS GMBH | 1.010 |
Innsbrucker Soziale Dienste GmbH | 980 |
Österreichische Post Aktiengesellschaft | 820 |