Arbeitsmarktprofil 2012

Baden (inkl. Berndorf-St. Veit)
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Baden (inkl. Berndorf-St. Veit)

Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Baden (inkl. Berndorf-St. Veit) liegt in den NUTS 3-Regionen* Wiener Umland-Südteil und Niederösterreich-Süd. Der Anteil der Wohnbevölkerung des zugehörigen Bezirksteils an der Wohnbevölkerung der entsprechenden NUTS 3-Region beträgt 35,4% bzw. 9,8% (2012), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Wiener Umland-Südteil und Niederösterreich-Süd lag im Jahr 2010 bei 26,0% bzw. 8,2% (abgestimmte Erwerbsstatistik).

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Wiener Umland-Südteil wurde im Jahr 2010 ein BRP/EW von rund 120% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 4 unter den 35 österreichischen Regionen). Die NUTS 3-Region Niederösterreich-Süd erreichte im Jahr 2010 ein BRP/EW von rund 72% des österreichischen Werts (Rang 24 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2008 und 2010 wurde in der Region Wiener Umland-Südteil ein Anstieg des BRP von 1,7% verzeichnet. Die Region Niederösterreich-Süd verzeichnete im selben Zeitraum einen Anstieg des BRP von 1,3% (Niederösterreich: +1,0%, Österreich: +1,3%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Wiener Umland-Südteil wurde im Jahr 2010 eine Produktivität von rund 119% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 1 unter den 35 österreichischen Regionen). Die Region Niederösterreich-Süd erreichte im Jahr 2010 eine Produktivität von rund 90% des österreichischen Werts (Rang 20 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Wiener Umland-Südteil wird – wie für Stadtumlandregionen typisch – vom Dienstleistungssektor geprägt. Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Niederösterreich-Süd wird traditionell von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

In der Region Wiener Umland-Südteil entfielen 2010 auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) rund 1%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 28% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 72% der BWS, in der Region Niederösterreich-Süd waren es rund 2% (primärer Sektor), 37% (sekundärer Sektor) bzw. 61% (tertiärer Sektor) der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 29% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2010 waren in der Region Wiener Umland-Südteil rund 2% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 21% im sekundären Sektor und von rund 77% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet. In der Region Niederösterreich-Süd waren es rund 7% (primärer Sektor), 30% (sekundärer Sektor) bzw. 64% (tertiärer Sektor) der Erwerbstätigen (Österreich: 6% primärer Sektor, 23% sekundärer Sektor, 72% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fallen die Regionen Wiener Umland-Südteil und Niederösterreich-Süd in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1). (Wiener Umland-Südteil: Ein hoher durchschnittlicher Jahresnettobezug und ein vergleichsweise niedriger Anteil an Teilzeitbeschäftigten stehen einer hohen Anzahl der Tage in Krankengeldbezug je erwerbstätiger Person gegenüber. Niederösterreich-Süd: Auffallend sind hier die hohe Anzahl der Tage in Krankengeldbezug je erwerbstätiger Person, aber auch die hohe Arbeitslosenquote.)

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Salzburg und Umgebung, Linz-Wels, Mühlviertel und Nordburgenland die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Mostviertel-Eisenwurzen, Wiener Umland-Nordteil, Bludenz-Bregenzer Wald, Außerfern, Steyr-Kirchdorf und Wiener Umland-Südteil.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2012, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2009‑2011, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2009‑2011; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2010‑2012, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2010‑2012 je erwerbstätiger Person 2008‑2010, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2010‑2012

Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Baden (inkl. Berndorf-St. Veit)
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2012
NÖM AG 420
Modine Austria Ges.m.b.H. 400
Wittmann Maschinen GmbH 390
AIBLER Fleisch- und Wurstwaren Produktions AG 270
Lohmann & Rauscher GmbH 260
Berndorf Band GmbH 220
Schukra Berndorf Ges.m.b.H. 210
Marzek Etiketten Gesellschaft m.b.H. 200
Vöslauer Mineralwasser AG 170
digitaldruck.at - Druck und HandelsgesmbH 170
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2012
Raiffeisen-Lagerhaus Wiener Becken reg.Gen.m.b.H. 270
Vereinigte Volksbanken Baden - Mödling - Liesing reg.Gen.m.b.H. 250
Stadtgemeinde Baden 250
Sparkasse Baden 200
Badener KurbetriebsgesmbH 190
Raiffeisenbank Baden reg.Gen.m.b.H. 190
Theater Baden Betriebsgesellschaft m.b.H. 180
NAGEL AUSTRIA GmbH 150
Kurzentrum Bad Vöslau GmbH & Co KG 140
Frischlogistik und Handel GmbH 130
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
Arbeitsmarktservice Österreich
ÖIR-Projekthaus GmbH