Der Übergang von einer Ausbildung in den Arbeitsmarkt stellt eine Schlüsselphase in der
Erwerbsbiographie dar. An dieser Schnittstelle werden die Weichen für die weitere berufliche Karriere gestellt.
Das bildungsbezogene Erwerbskarrierenmonitoring ermöglicht es, die Erwerbskarrieren aller in Österreich wohnhaften Personen
nach Abgang aus einer formalen Bildungseinrichtung statistisch auswertbar zu machen. Derzeit sind alle im Schuljahr 2008/2009 abgeschlossenen formalen Ausbildungen
von Personen mit österreichischem Hauptwohnsitz integriert.
Ausgewertet werden u.a.:
- die Anteile jener Personen, die 18 Monate nach dem Bildungsabschluss in einer weiteren Ausbildung stehen
- der Anteil der Tage im 2. Jahr nach Abschluss, die in Erwerbstätigkeit verbracht wurden
- der Anteil der Personen mit einem Einstiegseinkommen von 1.800 Euro und mehr
Grafik 3:
In Ausbildung 18 Monate nach Abschluss
Anteile in %
Für einen Großteil der Frauen und Männer (92% bzw. 87%) ist der AHS-Abschluss nur ein Zwischenschritt in der Ausbildungskarriere,
nur sehr wenige Personen (weniger als 10%) machen hingegen nach dem Lehrabschluss eine weitere Ausbildung.
Der Anteil jener Personen, die nach einem BMS-Abschluss eine weitere Ausbildung begonnen haben, ist bei den Frauen mit 57% deutlich höher als bei den Männern mit 38%.
Grafik 4:
Integration in die Erwerbstätigkeit
Anzahl der Tage in Erwerbstätigkeit im 2. Jahr nach Abschluss
Anteile in %
Werden nur die Absolvent/innen betrachtet, die nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, so zeigt sich, dass
im 2. Jahr nach Abschluss die männlichen AHS-Absolventen mit 34% den geringsten Anteil der Tage in Erwerbstätigkeit verzeichneten. Die Universitäts-, FH-, BHS- und Lehr-Absolvent/innen,
gefolgt von den Personen mit BMS-Abschluss, verbrachten die höchsten Anteile der Tage in Erwerbstätigkeit (mehr als 65%).
Grafik 5:
Einstiegseinkommen > 1.800 Euro (Brutto-Monatseinkommen)
Anteile in %
Bei den Absolvent/innen, die nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, zeigt sich, dass
die Anteile der Männer mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro bei allen Bildungsabschlüssen generell höher sind.
Ein massiver Unterschied nach Geschlechtern zeigt sich bei den Lehr- und den FH-Absolvent/innen.
Die Anteile der Personen mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro sind hier (ausgehend von unterschiedlichen Niveaus) bei den Frauen mit 9% bzw. 31% deutlich geringer
als bei den Männern (45% bzw. 58%). Die Anteile der Personen mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro sind bei den FH- und Uni-Absolvent/innen und den
männlichen Lehrabsolventen am höchsten (zwischen 31% und 58%) und
(neben den weiblichen Lehrabsolventinnen) bei den AHS- und BMS-Absolvent/innen am niedrigsten (weniger als 20%).
Quelle: Statistik Austria, Bildungsmonitoring, im Auftrag von BMASK und AMS
Bildungsniveau
Die Entwicklung des Bildungsstandes in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zeigt einen allgemeinen Anstieg des Bildungsniveaus der österreichischen Bevölkerung. Deutliche Zuwächse sind bei allen weiterführenden Ausbildungen zu verzeichnen, besonders deutlich ist der Anstieg jedoch beim Hochschulabschluss. Der Trend zur höheren Bildung zeigt sich auch in den Ergebnissen für Oberösterreich.
Der Anteil der 25-64-jährigen Personen mit Abschluss einer Universität, einer Fachhochschule, einer hochschulverwandten Ausbildung oder eines Kollegs lag im Jahr 2010 insgesamt bei rund 12,1% (Österreich: 14,9%), Matura hatten 11,6% der Personen dieser Altersgruppe (Österreich: 13,8%).
Der Anteil der 25-64-jährigen Frauen mit einem der genannten Hochschul- oder hochschulverwandten Abschlüsse lag im Jahr 2010 mit 12,8% über jenem der Männer (11,5%), 11,4% der Frauen dieser Altersgruppe hatten Matura (Männer: 11,7%).
Bei der ausländischen Wohnbevölkerung lag der Anteil der 25-64-Jährigen mit Abschluss einer Universität, einer Fachhochschule, einer hochschulverwandten Ausbildung oder eines Kollegs bei 11,1%, jener der Personen mit Matura bei 9,7%.
Tabelle 4:
25-64-jährige Wohnbevölkerung nach höchster abgeschlossener Ausbildung, Staatsangehörigkeit und Geschlecht
Anteile 2010 in %
|
Oberösterreich |
Österreich |
|
2010 |
2010 |
Allgemeinbildende Pflichtschule |
|
gesamt |
20,6 |
19,4 |
Frauen |
26,5 |
23,9 |
Männer |
14,9 |
14,8 |
ausländische Wohnbevölkerung |
46,1 |
41,9 |
Lehrlingsausbildung |
|
gesamt |
39,8 |
36,3 |
Frauen |
31,5 |
28,1 |
Männer |
48,0 |
44,5 |
ausländische Wohnbevölkerung |
25,6 |
22,1 |
Berufsbildende mittlere Schule |
|
gesamt |
15,8 |
15,6 |
Frauen |
17,8 |
18,5 |
Männer |
13,9 |
12,7 |
ausländische Wohnbevölkerung |
7,4 |
7,6 |
Allgemeinbildende höhere Schule |
|
gesamt |
3,8 |
5,7 |
Frauen |
4,2 |
6,2 |
Männer |
3,4 |
5,3 |
ausländische Wohnbevölkerung |
5,0 |
6,8 |
Berufsbildende höhere Schule |
|
gesamt |
7,8 |
8,1 |
Frauen |
7,3 |
7,6 |
Männer |
8,3 |
8,6 |
ausländische Wohnbevölkerung |
4,8 |
5,5 |
Hochschule/hochschulverwandte Lehranstalt/Kolleg |
|
gesamt |
12,1 |
14,9 |
Frauen |
12,8 |
15,8 |
Männer |
11,5 |
14,1 |
ausländische Wohnbevölkerung |
11,1 |
16,1 |
gesamt |
100,0 |
100,0 |
Quelle: Statistik Austria, Bildungsstandregister
(Hier finden Sie die Tabelle mit den entsprechenden Anteilen 1981, 1991 und 2001 in %)
Schulstandorte, Universitäten und Fachhochschulen
In Oberösterreich wird ein breites Spektrum allgemeinbildender
und berufsbildender höherer Schulen angeboten.
Im Schuljahr 2011/2012 wurden in Oberösterreich etwa 55.700 Schülerinnen
und Schüler in den maturaführenden Schulen (AHS und BHS sowie
lehrerbildende höhere Schulen) unterrichtet, das waren um 1,0% weniger als im Jahr davor.
Karte 2:
Bildungsniveau 2010 und Standorte von Allgemeinbildenden höheren
Schulen und Berufs- sowie Lehrerbildenden höheren Schulen 2012
Die höchste Zahl an AHS- und BHS Standorten
findet sich neben der Landeshauptstadt Linz in den Bezirken Gmunden und
Wels, die höchsten Bildungsniveaus weisen neben Linz und seiner Umgebung
die Bezirke Traun und Gmunden auf.
Quellen: Statistik Austria (Bildungsstandregister), Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur
In Oberösterreich gibt es vier Universitäten (je zwei öffentliche
und private in Linz), zwei Pädagogische Hochschulen (Linz) sowie vier
Fachhochschulstandorte (Linz, Steyr, Wels und Hagenberg im Mühlkreis),
an denen 58 Fachhochschul-Studiengänge angeboten werden.
Im Studienjahr 2012/2013 besuchen an diesen genannten Standorten insgesamt 5.390 Studierende,
davon rund 2.280 Frauen und 3.110 Männer, die angebotenen Studiengänge.
Karte 3:
Standorte von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen 2012/2013
In Österreich gibt es derzeit 34 öffentliche und private Universitäten,
14 Pädagogische Hochschulen (an 12 Standorten) sowie 21 Fachhochschulen (an 24 Standorten)
und das Institute of Science and Technology (IST Austria).
Quellen: Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria, Bundesministerium für
Wissenschaft und Forschung, Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur