Bildung und Bildungsinfrastruktur
Der Übergang von einer Ausbildung in den Arbeitsmarkt stellt eine Schlüsselphase in der Erwerbsbiographie dar. An dieser Schnittstelle werden die Weichen für die weitere berufliche Karriere gestellt.
Das bildungsbezogene Erwerbskarrierenmonitoring ermöglicht es, die Erwerbskarrieren aller in Österreich wohnhaften Personen nach Abgang aus einer formalen Bildungseinrichtung statistisch auswertbar zu machen. Derzeit sind alle im Schuljahr 2008/2009 abgeschlossenen formalen Ausbildungen von Personen mit österreichischem Hauptwohnsitz integriert.
Die Entwicklung des Bildungsstandes in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zeigt einen allgemeinen Anstieg des Bildungsniveaus der österreichischen Bevölkerung. Deutliche Zuwächse sind bei allen weiterführenden Ausbildungen zu verzeichnen, besonders deutlich ist der Anstieg jedoch beim Hochschulabschluss. Der Trend zur höheren Bildung zeigt sich auch in den Ergebnissen für Tirol.
Der Anteil der 25-64-jährigen Personen mit Abschluss einer Universität, einer Fachhochschule, einer hochschulverwandten Ausbildung oder eines Kollegs lag im Jahr 2010 insgesamt bei rund 13,8% (Österreich: 14,9%), Matura hatten 11,6% der Personen dieser Altersgruppe (Österreich: 13,8%).
Der Anteil der 25-64-jährigen Frauen mit einem der genannten Hochschul- oder hochschulverwandten Abschlüsse lag im Jahr 2010 mit 14,1% über jenem der Männer (13,4%), 11,2% der Frauen dieser Altersgruppe hatten Matura (Männer: 11,9%).
Bei der ausländischen Wohnbevölkerung lag der Anteil der 25-64-Jährigen mit Abschluss einer Universität, einer Fachhochschule, einer hochschulverwandten Ausbildung oder eines Kollegs bei 15,9%, jener der Personen mit Matura bei 11,9%.
Tirol | Österreich | ||
---|---|---|---|
2010 | 2010 | ||
Allgemeinbildende Pflichtschule | |||
gesamt | 20,2 | 19,4 | |
Frauen | 24,7 | 23,9 | |
Männer | 15,7 | 14,8 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 39,3 | 41,9 | |
Lehrlingsausbildung | |||
gesamt | 37,2 | 36,3 | |
Frauen | 29,7 | 28,1 | |
Männer | 44,8 | 44,5 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 24,3 | 22,1 | |
Berufsbildende mittlere Schule | |||
gesamt | 17,2 | 15,6 | |
Frauen | 20,3 | 18,5 | |
Männer | 14,2 | 12,7 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 8,6 | 7,6 | |
Allgemeinbildende höhere Schule | |||
gesamt | 4,6 | 5,7 | |
Frauen | 4,8 | 6,2 | |
Männer | 4,5 | 5,3 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 6,7 | 6,8 | |
Berufsbildende höhere Schule | |||
gesamt | 6,9 | 8,1 | |
Frauen | 6,4 | 7,6 | |
Männer | 7,5 | 8,6 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 5,2 | 5,5 | |
Hochschule/hochschulverwandte Lehranstalt/Kolleg | |||
gesamt | 13,8 | 14,9 | |
Frauen | 14,1 | 15,8 | |
Männer | 13,4 | 14,1 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 15,9 | 16,1 | |
gesamt | 100,0 | 100,0 |
In Tirol wird ein breites Spektrum allgemeinbildender und berufsbildender
höherer Schulen angeboten.
Im Schuljahr 2011/2012 wurden in Tirol etwa 27.000 Schülerinnen
und Schüler in den maturaführenden Schulen (AHS und BHS sowie
lehrerbildende höhere Schulen) unterrichtet, das waren um 1,4% mehr
als im Jahr davor.
In Tirol gibt es drei Universitäten (zwei öffentliche in Innsbruck und eine private in Hall), zwei Pädagogische Hochschulen (Standorte Innsbruck und Stams) sowie zwei Fachhochschulstandorte (Innsbruck und Kufstein), an denen 46 Fachhochschul-Studiengänge angeboten werden. Im Studienjahr 2012/2013 besuchen an diesen genannten Standorten insgesamt rund 4.200 Studierende, davon rund 2.080 Frauen und 2.120 Männer, die angebotenen Studiengänge.