Arbeitsmarktprofil 2012

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Bildung und Bildungsinfrastruktur

Wohin nach der Ausbildung? – bildungsbezogenes Erwerbskarrierenmonitoring

Der Übergang von einer Ausbildung in den Arbeitsmarkt stellt eine Schlüsselphase in der Erwerbsbiographie dar. An dieser Schnittstelle werden die Weichen für die weitere berufliche Karriere gestellt.

Das bildungsbezogene Erwerbskarrierenmonitoring ermöglicht es, die Erwerbskarrieren aller in Österreich wohnhaften Personen nach Abgang aus einer formalen Bildungseinrichtung statistisch auswertbar zu machen. Derzeit sind alle im Schuljahr 2008/2009 abgeschlossenen formalen Ausbildungen von Personen mit österreichischem Hauptwohnsitz integriert.

    Ausgewertet werden u.a.:
  • die Anteile jener Personen, die 18 Monate nach dem Bildungsabschluss in einer weiteren Ausbildung stehen
  • der Anteil der Tage im 2. Jahr nach Abschluss, die in Erwerbstätigkeit verbracht wurden
  • der Anteil der Personen mit einem Einstiegseinkommen von 1.800 Euro und mehr
  • Grafik 3:
    In Ausbildung 18 Monate nach Abschluss
    Anteile in %
    Grafik 3: In Ausbildung 18 Monate nach Abschluss
    Für einen Großteil der Frauen und Männer (86% bzw. 76%) ist der AHS-Abschluss nur ein Zwischenschritt in der Ausbildungskarriere, nur sehr wenige Personen (4%) machen hingegen nach dem Lehrabschluss eine weitere Ausbildung.

    Grafik 4:
    Integration in die Erwerbstätigkeit –
    Anzahl der Tage in Erwerbstätigkeit im 2. Jahr nach Abschluss

    Anteile in %
    Grafik 4: Integration in die Erwerbstätigkeit – Anzahl der Tage in Erwerbstätigkeit im 2. Jahr nach Abschluss
    Werden nur die Absolvent/innen betrachtet, die nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, so zeigt sich, dass im 2. Jahr nach Abschluss die männlichen AHS-Absolventen mit 31% den geringsten Anteil der Tage in Erwerbstätigkeit verzeichneten. Die Universitäts-, FH-, BHS- und Lehr-Absolvent/innen, gefolgt von den Personen mit BMS-Abschluss, verbrachten die höchsten Anteile der Tage in Erwerbstätigkeit (70% und mehr).

    Grafik 5:
    Einstiegseinkommen > 1.800 Euro (Brutto-Monatseinkommen)
    Anteile in %
    Grafik 5: Einstiegseinkommen > 1.800,--
    Bei den Absolvent/innen, die nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, zeigt sich, dass die Anteile der Männer mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro bei allen Bildungsabschlüssen generell höher sind. Ein massiver Unterschied nach Geschlechtern zeigt sich bei den Lehr- und den FH-Absolvent/innen. Die Anteile der Personen mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro sind hier (ausgehend von unterschiedlichen Niveaus) bei den Frauen mit 9% bzw. 35% deutlich geringer als bei den Männern (39% bzw. 64%). Die Anteile der Personen mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro sind bei den FH- und Uni-Absolvent/innen neben den männlichen Lehrabsolventen am höchsten (zwischen 35% und 64%) und (neben den weiblichen Lehrabsolventinnen) bei den AHS- und BMS-Absolvent/innen am niedrigsten (weniger als 20%).
    Quelle: Statistik Austria, Bildungsmonitoring, im Auftrag von BMASK und AMS

    Bildungsniveau

    Die Entwicklung des Bildungsstandes in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zeigt einen allgemeinen Anstieg des Bildungsniveaus der österreichischen Bevölkerung. Deutliche Zuwächse sind bei allen weiterführenden Ausbildungen zu verzeichnen, besonders deutlich ist der Anstieg jedoch beim Hochschulabschluss. Der Trend zur höheren Bildung zeigt sich auch in den Ergebnissen für Tirol.

    Der Anteil der 25-64-jährigen Personen mit Abschluss einer Universität, einer Fachhochschule, einer hochschulverwandten Ausbildung oder eines Kollegs lag im Jahr 2010 insgesamt bei rund 13,8% (Österreich: 14,9%), Matura hatten 11,6% der Personen dieser Altersgruppe (Österreich: 13,8%).

    Der Anteil der 25-64-jährigen Frauen mit einem der genannten Hochschul- oder hochschulverwandten Abschlüsse lag im Jahr 2010 mit 14,1% über jenem der Männer (13,4%), 11,2% der Frauen dieser Altersgruppe hatten Matura (Männer: 11,9%).

    Bei der ausländischen Wohnbevölkerung lag der Anteil der 25-64-Jährigen mit Abschluss einer Universität, einer Fachhochschule, einer hochschulverwandten Ausbildung oder eines Kollegs bei 15,9%, jener der Personen mit Matura bei 11,9%.

    Tabelle 4:
    25-64-jährige Wohnbevölkerung nach höchster abgeschlossener Ausbildung, Staatsangehörigkeit und Geschlecht
    Anteile 2010 in %
      Tirol Österreich
      2010 2010
    Allgemeinbildende Pflichtschule  
    gesamt 20,2 19,4
    Frauen 24,7 23,9
    Männer 15,7 14,8
    ausländische Wohnbevölkerung 39,3 41,9
    Lehrlingsausbildung  
    gesamt 37,2 36,3
    Frauen 29,7 28,1
    Männer 44,8 44,5
    ausländische Wohnbevölkerung 24,3 22,1
    Berufsbildende mittlere Schule  
    gesamt 17,2 15,6
    Frauen 20,3 18,5
    Männer 14,2 12,7
    ausländische Wohnbevölkerung 8,6 7,6
    Allgemeinbildende höhere Schule  
    gesamt 4,6 5,7
    Frauen 4,8 6,2
    Männer 4,5 5,3
    ausländische Wohnbevölkerung 6,7 6,8
    Berufsbildende höhere Schule  
    gesamt 6,9 8,1
    Frauen 6,4 7,6
    Männer 7,5 8,6
    ausländische Wohnbevölkerung 5,2 5,5
    Hochschule/hochschulverwandte Lehranstalt/Kolleg  
    gesamt 13,8 14,9
    Frauen 14,1 15,8
    Männer 13,4 14,1
    ausländische Wohnbevölkerung 15,9 16,1
    gesamt 100,0 100,0
    Quelle: Statistik Austria, Bildungsstandregister

    (Hier finden Sie die Tabelle mit den entsprechenden Anteilen 1981, 1991 und 2001 in %)

    Schulstandorte, Universitäten und Fachhochschulen

    In Tirol wird ein breites Spektrum allgemeinbildender und berufsbildender höherer Schulen angeboten.
    Im Schuljahr 2011/2012 wurden in Tirol etwa 27.000 Schülerinnen und Schüler in den maturaführenden Schulen (AHS und BHS sowie lehrerbildende höhere Schulen) unterrichtet, das waren um 1,4% mehr als im Jahr davor.

    Karte 2:
    Bildungsniveau 2010 und Standorte von Allgemeinbildenden höheren Schulen und Berufs- sowie Lehrerbildenden höheren Schulen 2012
    Bildungsniveau 2010 und Standorte von Allgemeinbildenden höheren Schulen und Berufs- sowie Lehrerbildenden höheren Schulen 2012
    Die höchste Zahl an AHS- und BHS Standorten findet sich in der Landeshauptstadt Innsbruck und ihrem Umgebungsbezirk, der Arbeitsmarktbezirk Innsbruck weist auch das höchste Bildungsniveau der 25-64-jährigen Wohnbevölkerung auf.
    Quellen: Statistik Austria (Bildungsstandregister), Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

    In Tirol gibt es drei Universitäten (zwei öffentliche in Innsbruck und eine private in Hall), zwei Pädagogische Hochschulen (Standorte Innsbruck und Stams) sowie zwei Fachhochschulstandorte (Innsbruck und Kufstein), an denen 46 Fachhochschul-Studiengänge angeboten werden. Im Studienjahr 2012/2013 besuchen an diesen genannten Standorten insgesamt rund 4.200 Studierende, davon rund 2.080 Frauen und 2.120 Männer, die angebotenen Studiengänge.

    Karte 3:
    Standorte von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen 2012/2013
    Standorte von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen 2012/2013
    In Österreich gibt es derzeit 34 öffentliche und private Universitäten, 14 Pädagogische Hochschulen (an 12 Standorten) sowie 21 Fachhochschulen (an 24 Standorten) und das Institute of Science and Technology (IST Austria).
    Quellen: Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria, Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
 
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