Wirtschafts- und Wohlstandsniveau
Nachdem 2012 die geringe Dynamik des Welthandels und eine schwache Konsum- und Investitionsnachfrage im Inland in Österreich kaum Wirtschaftswachstum zuließen, zeigte die Konjunktur im Verlauf des Jahres 2013 einen immer noch sehr schwachen Anstieg, jedoch eine etwas zunehmende Dynamik. Regional zeigt sich ein grobes Ost/Süd-West-Gefälle: Die Ostregion und der Süden sind oftmals geprägt von geringerer Beschäftigungsdynamik sowie tendenziell deutlich höheren Arbeitslosenquoten.
In Oberösterreich wuchs die Beschäftigung im III. Quartal 2013 etwas überdurchschnittlich, ebenso das Angebot an Arbeitskräften, die Arbeitslosenquote ist niedrig. In der Sachgütererzeugung zeigte sich ein robustes Wachstum der Produktion, die Bauwirtschaft verzeichnete das mit Abstand österreichweit beste Ergebnis, der Tourismus musste hingegen Rückgänge sowohl am Auslands- wie auch (etwas stärker) am Inlandsmarkt hinnehmen.
Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.
Für Oberösterreich wurde im Jahr 2011 ein BRP/EW von rund 101% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 5 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2009 und 2011 wurde ein Anstieg des BRP von 9,4% verzeichnet (Österreich: +8,3%).
Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).
Für Oberösterreich wurde im Jahr 2011 eine Produktivität von rund 98% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 4 unter den österreichischen Bundesländern).
Die regionale Wirtschaftsstruktur Oberösterreichs wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt. Die Industrie Oberösterreichs zeichnet sich durch eine hohe Kompetenz in den Bereichen Stahl, Chemikalien, Kunststoff, Fahrzeuge, Maschinenbau, Anlagenbau, Autozulieferung, Metallwaren, Zellstoff und Papier aus.
Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.
Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2011 rund 2%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 40% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 58% der BWS (Österreich: 2% primärer Sektor, 29% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).*
Im Jahr 2011 waren rund 7% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 30% im sekundären Sektor und von rund 63% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 6% primärer Sektor, 23% sekundärer Sektor, 72% tertiärer Sektor).*
Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.
Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen*** nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.
Die oberösterreichischen Regionen erreichen durchwegs gute Gesamt-Rangreihungen: Die Regionen Linz-Wels und Mühlviertel liegen in den TOP 4 der österreichischen NUTS 3-Regionen, alle anderen im oberen Mittelfeld (siehe Karte 1).
voestalpine Stahl GmbH | 6.940 |
BMW Motoren GmbH | 2.710 |
MAN Nutzfahrzeuge Österreich AG | 2.490 |
Fischer Advanced Composite Components AG | 2.330 |
Fronius International GmbH | 2.140 |
Lenzing AG | 2.120 |
Siemens VAI Metals Technologies GmbH | 1.690 |
ENGEL AUSTRIA GmbH | 1.540 |
HABAU HOCH- UND TIEFBAU- GmbH | 1.520 |
Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik GmbH | 1.510 |
Land Oberösterreich | 17.620 |
Landesschulrat für Oberösterreich | 4.530 |
SPAR Österreichische Warenhandels-AG | 4.100 |
Klinikum Wels-Grieskirchen GmbH | 3.330 |
AKH Allgemeines Krankenhaus der Stadt Linz GmbH | 3.010 |
Stadt Linz | 2.960 |
Billa AG | 2.450 |
Landesschulrat für Oberösterreich | 2.200 |
Oberösterreichische Gebietskrankenkasse | 2.110 |
XXXLutz KG | 2.070 |