Der Übergang von einer Ausbildung in den Arbeitsmarkt stellt eine Schlüsselphase in der
Erwerbsbiographie dar. An dieser Schnittstelle werden die Weichen für die weitere berufliche Karriere gestellt.
Das bildungsbezogene Erwerbskarrierenmonitoring ermöglicht es, die Erwerbskarrieren aller in Österreich wohnhaften Personen
nach Abgang aus einer formalen Bildungseinrichtung statistisch auswertbar zu machen. Derzeit sind alle im Schuljahr 2009/2010 abgeschlossenen formalen Ausbildungen
von Personen mit österreichischem Hauptwohnsitz integriert.
Ausgewertet werden u.a.:
- die Anteile jener Personen, die 18 Monate nach dem Bildungsabschluss in einer weiteren Ausbildung stehen
- der Anteil der Personen mit keiner laufenden Bildung in den ersten 2 Jahren nach Abschluss und der Aufnahme der 1. Erwerbstätigkeit innerhalb von 6 Monaten
- der Anteil der Personen mit keiner laufenden Bildung in den ersten 2 Jahren nach Abschluss und einem Einstiegseinkommen (brutto) der 1. Erwerbstätigkeit von 1.800 Euro und mehr
Grafik 3:
In Ausbildung 18 Monate nach Abschluss
Anteile in %
Für einen Großteil der Frauen und Männer (89% bzw. 85%) ist der AHS-Abschluss nur ein Zwischenschritt in der Ausbildungskarriere,
nur sehr wenige Personen (weniger als 5%) machen hingegen nach dem Lehrabschluss eine weitere Ausbildung.
Der Anteil jener Personen, die nach einem BMS-Abschluss eine weitere Ausbildung begonnen haben, ist bei den Frauen mit 26% deutlich höher als bei den Männern mit 9%.
Grafik 4:
Dauer bis zur 1. Erwerbstätigkeit bis 6 Monate
Anteile in %
Werden nur die Absolvent/innen betrachtet, die in den ersten beiden Jahren nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, so zeigt sich, dass
nur 27% der BHS-Absolventen innerhalb von 6 Monaten ihre erste Erwerbstätigkeit begonnen haben, dieser Anteil ist bei den Hochschul-Absolventen und bei den Lehrabsolventinnen am höchsten.
Grafik 5:
Einstiegseinkommen > 1.800 Euro (Brutto-Monatseinkommen)
Anteile in %
Bei den Absolvent/innen, die in den ersten beiden Jahren nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, zeigt sich, dass
die Anteile der Männer mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro bei allen Bildungsabschlüssen höher sind.
Ein massiver Unterschied nach Geschlechtern zeigt sich bei den Lehr-, BMS- und BHS-Absolvent/innen.
Der Anteil der Personen mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro ist hier bei den Frauen deutlich geringer als bei den Männern.
Quelle: Statistik Austria, Bildungsmonitoring, im Auftrag von BMASK und AMS
Bildungsniveau
Die Entwicklung des Bildungsstandes der vergangenen Jahre und Jahrzehnte zeigt einen Anstieg des Bildungsniveaus der österreichischen Bevölkerung besonders deutlich steigt der Anteil der Personen mit Hochschulabschluss. Der Trend zur höheren Bildung zeigt sich auch in den Ergebnissen für Oberösterreich.
Der Anteil der 25-64-jährigen Personen mit Abschluss einer Universität, einer Fachhochschule, einer hochschulverwandten Ausbildung oder eines Kollegs lag im Jahr 2011 insgesamt bei rund 12,5% (Österreich: 15,4%), Matura hatten 11,6% der Personen dieser Altersgruppe (Österreich: 13,9%).
Der überwiegende Anteil der Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren hat den höchsten Abschluss in den Feldern „Ingenieurwesen, Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe”, „Allgemeine Bildungsgänge” oder „Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Recht” absolviert.
Quelle: STATcube - Statistische Datenbank von STATISTIK AUSTRIA
Tabelle 5:
25-64-jährige Wohnbevölkerung nach höchster abgeschlossener Ausbildung, Staatsangehörigkeit und Geschlecht
Anteile 2011 in %
|
Oberösterreich |
Österreich |
|
2011 |
2011 |
Allgemeinbildende Pflichtschule |
|
gesamt |
20,4 |
19,2 |
Frauen |
26,0 |
23,6 |
Männer |
14,8 |
14,8 |
ausländische Wohnbevölkerung |
46,2 |
42,0 |
Lehrlingsausbildung |
|
gesamt |
39,7 |
36,0 |
Frauen |
31,5 |
27,9 |
Männer |
47,7 |
44,1 |
ausländische Wohnbevölkerung |
25,4 |
21,9 |
Berufsbildende mittlere Schule |
|
gesamt |
15,8 |
15,5 |
Frauen |
17,8 |
18,3 |
Männer |
13,9 |
12,7 |
ausländische Wohnbevölkerung |
7,6 |
7,8 |
Allgemeinbildende höhere Schule |
|
gesamt |
3,8 |
5,7 |
Frauen |
4,1 |
6,2 |
Männer |
3,4 |
5,2 |
ausländische Wohnbevölkerung |
4,9 |
6,7 |
Berufsbildende höhere Schule |
|
gesamt |
7,9 |
8,2 |
Frauen |
7,4 |
7,7 |
Männer |
8,3 |
8,7 |
ausländische Wohnbevölkerung |
4,7 |
5,4 |
Hochschule/hochschulverwandte Lehranstalt/Kolleg |
|
gesamt |
12,5 |
15,4 |
Frauen |
13,2 |
16,3 |
Männer |
11,8 |
14,5 |
ausländische Wohnbevölkerung |
11,3 |
16,2 |
gesamt |
100,0 |
100,0 |
Quelle: STATcube - Statistische Datenbank von STATISTIK AUSTRIA
(Hier finden Sie die Tabelle mit den entsprechenden Anteilen 1981, 1991 und 2001 in %)
Schulstandorte, Universitäten und Fachhochschulen
In Oberösterreich wird ein breites Spektrum allgemeinbildender
und berufsbildender höherer Schulen angeboten.
Im Schuljahr 2012/2013 wurden in Oberösterreich etwa 55.000 Schülerinnen
und Schüler in den maturaführenden Schulen (AHS und BHS sowie
lehrerbildende höhere Schulen) unterrichtet, das waren um 1,3% weniger als im Jahr davor.
Karte 2:
Bildungsniveau 2011 und Standorte von allgemeinbildenden höheren
Schulen und berufs- sowie lehrerbildenden höheren Schulen 2013
Die höchste Zahl an AHS- und BHS Standorten
findet sich neben der Landeshauptstadt Linz in den Bezirken Gmunden und
Wels, die höchsten Bildungsniveaus weisen neben Linz und seiner Umgebung
die Bezirke Traun und Gmunden auf.
Quellen: STATcube - Statistische Datenbank von STATISTIK AUSTRIA, Bundesministerium für Bildung und Frauen
In Oberösterreich gibt es vier Universitäten (je zwei öffentliche
und private in Linz), zwei Pädagogische Hochschulen (Linz) sowie vier
Fachhochschulstandorte (Linz, Steyr, Wels und Hagenberg im Mühlkreis),
an denen 60 Fachhochschul-Studiengänge angeboten werden.
Im Studienjahr 2013/2014 besuchen an diesen genannten Standorten insgesamt 5.540 Studierende,
davon rund 2.390 Frauen und 3.160 Männer, die angebotenen Studiengänge.
Karte 3:
Standorte von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen 2013/2014
In Österreich gibt es derzeit 33 öffentliche und private Universitäten,
14 Pädagogische Hochschulen (an 13 Standorten) sowie 21 Fachhochschulen (an 24 Standorten)
und das Institute of Science and Technology (IST Austria).
Quellen: Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria, Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft,
Bundesministerium für Bildung und Frauen