Der Übergang von einer Ausbildung in den Arbeitsmarkt stellt eine Schlüsselphase in der
Erwerbsbiographie dar. An dieser Schnittstelle werden die Weichen für die weitere berufliche Karriere gestellt.
Das bildungsbezogene Erwerbskarrierenmonitoring ermöglicht es, die Erwerbskarrieren aller in Österreich wohnhaften Personen
nach Abgang aus einer formalen Bildungseinrichtung statistisch auswertbar zu machen. Derzeit sind alle im Schuljahr 2011/2012 abgeschlossenen formalen Ausbildungen
von Personen mit österreichischem Hauptwohnsitz integriert.
Ausgewertet werden u.a.:
- die Anteile jener Personen, die 18 Monate nach dem Bildungsabschluss in einer weiteren Ausbildung stehen
- der Anteil der Personen mit keiner laufenden Bildung in den ersten 2 Jahren nach Abschluss und der Aufnahme der 1. Erwerbstätigkeit innerhalb von 6 Monaten
- der Anteil der Personen mit keiner laufenden Bildung in den ersten 2 Jahren nach Abschluss und einem Einstiegseinkommen (brutto) der 1. Erwerbstätigkeit von 1.800 Euro und mehr
Grafik 3:
In Ausbildung 18 Monate nach Abschluss
Anteile in %
Für einen Großteil der Frauen und Männer (85% bzw. 80%) ist der AHS-Abschluss nur ein Zwischenschritt in der Ausbildungskarriere,
nur sehr wenige Personen (5%) machen hingegen nach dem Lehrabschluss eine weitere Ausbildung.
Grafik 4:
Dauer bis zur 1. Erwerbstätigkeit bis 6 Monate
Anteile in %
Werden nur die Absolvent/innen betrachtet, die in den ersten beiden Jahren nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, so zeigt sich, dass
weniger als 40% der BHS-Absolventen innerhalb von 6 Monaten ihre erste Erwerbstätigkeit begonnen haben,
dieser Anteil ist bei den Lehrabsolventinnen und bei den Hochschul-Absolvent/innen am höchsten.
Grafik 5:
Einstiegseinkommen > 1.800 Euro (Brutto-Monatseinkommen)
Anteile in %
Bei den Absolvent/innen, die in den ersten beiden Jahren nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, zeigt sich, dass
die Anteile der Männer mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro bei allen Bildungsabschlüssen höher sind.
Ein massiver Unterschied nach Geschlechtern zeigt sich bei den Lehr- und bei den BMS-Absolvent/innen. Der Anteil der Personen mit einem Einstiegseinkommen von mehr
als 1.800 Euro ist hier bei den Frauen deutlich geringer als bei den Männern.
Quelle: Statistik Austria, Bildungsmonitoring, im Auftrag von BMASK und AMS
* BMS: ohne Gesundheits- und Krankenpflegeschulen bzw. Meisterprüfungen
** BHS: ohne Berufsreifeprüfungen
Bildungsniveau
Die Entwicklung des Bildungsstandes der vergangenen Jahre und Jahrzehnte zeigt einen Anstieg des Bildungsniveaus der österreichischen Bevölkerung besonders deutlich steigt der Anteil der Personen mit Hochschulabschluss. Der Trend zur höheren Bildung zeigt sich auch in den Ergebnissen für Tirol.
Der Anteil der 25-64-jährigen Personen mit Abschluss einer Universität, einer Fachhochschule oder einer hochschulverwandten Ausbildung lag im Jahr 2013 insgesamt bei rund 14,5% (Österreich: 15,7%), Matura hatten 12,4% der Personen dieser Altersgruppe (Österreich: 14,7%).
Der überwiegende Anteil der Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren hat den höchsten Abschluss in den Feldern „Allgemeine Bildungsgänge”, „Ingenieurwesen, Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe” oder „Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Recht” absolviert.
Quelle: STATcube - Statistische Datenbank der STATISTIK AUSTRIA
Tabelle 5:
25-64-jährige Wohnbevölkerung nach höchster abgeschlossener Ausbildung, Staatsangehörigkeit und Geschlecht
Anteile 2013 in %
|
Tirol |
Österreich |
|
2013 |
2013 |
Allgemeinbildende Pflichtschule |
|
gesamt |
19,6 |
19,2 |
Frauen |
23,3 |
23,0 |
Männer |
15,8 |
15,3 |
ausländische Wohnbevölkerung |
39,2 |
42,7 |
Lehrlingsausbildung |
|
gesamt |
36,6 |
35,1 |
Frauen |
29,5 |
27,3 |
Männer |
43,7 |
42,9 |
ausländische Wohnbevölkerung |
24,0 |
21,1 |
Berufsbildende mittlere Schule |
|
gesamt |
17,0 |
15,3 |
Frauen |
19,9 |
18,0 |
Männer |
14,0 |
12,6 |
ausländische Wohnbevölkerung |
8,5 |
7,7 |
Allgemeinbildende höhere Schule |
|
gesamt |
4,6 |
5,7 |
Frauen |
4,8 |
6,1 |
Männer |
4,4 |
5,2 |
ausländische Wohnbevölkerung |
6,5 |
6,8 |
Berufsbildende höhere Schule/Kolleg |
|
gesamt |
7,8 |
9,0 |
Frauen |
7,6 |
8,8 |
Männer |
8,0 |
9,3 |
ausländische Wohnbevölkerung |
5,5 |
5,8 |
Hochschule/hochschulverwandte Lehranstalt |
|
gesamt |
14,5 |
15,7 |
Frauen |
14,9 |
16,7 |
Männer |
14,0 |
14,7 |
ausländische Wohnbevölkerung |
16,3 |
15,9 |
gesamt |
100,0 |
100,0 |
Quelle: STATcube - Statistische Datenbank der STATISTIK AUSTRIA
(Hier finden Sie die Tabelle mit den entsprechenden Anteilen 1981, 1991 und 2001 in %)
Schulstandorte, Universitäten und Fachhochschulen
In Tirol wird ein breites Spektrum allgemeinbildender und berufsbildender
höherer Schulen angeboten.
Im Schuljahr 2014/2015 wurden in Tirol etwa 27.500 Schülerinnen
und Schüler in den maturaführenden Schulen (AHS und BHS sowie
lehrerbildende höhere Schulen) unterrichtet, das waren um 1,4% mehr als im Jahr davor.
Karte 2:
Bildungsniveau 2013 und Standorte von allgemeinbildenden höheren
Schulen und berufs- sowie lehrerbildenden höheren Schulen 2015
Die höchste Zahl an AHS- und BHS-Standorten
findet sich in der Landeshauptstadt Innsbruck und ihrem Umgebungsbezirk,
der Arbeitsmarktbezirk Innsbruck weist auch das höchste Bildungsniveau
der 25-64-jährigen Wohnbevölkerung auf.
Quellen: STATcube - Statistische Datenbank der STATISTIK AUSTRIA, Bundesministerium für Bildung und Frauen
In Tirol gibt es drei Universitäten (zwei öffentliche in
Innsbruck und eine private in Hall), zwei Pädagogische Hochschulen (Standorte Innsbruck und Stams)
sowie zwei Fachhochschulstandorte (Innsbruck und Kufstein), an denen
48 Fachhochschul-Studiengänge angeboten werden.
Im Studienjahr 2015/2016 besuchen an diesen genannten Standorten insgesamt rund 4.963 Studierende,
davon rund 2.524 Frauen und 2.439 Männer, die angebotenen Studiengänge.
Karte 3:
Standorte von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen 2015/2016
In Österreich gibt es derzeit 34 öffentliche und private Universitäten,
14 Pädagogische Hochschulen (an 13 Standorten) sowie 21 Fachhochschulen (an 24 Standorten)
und das Institute of Science and Technology (IST Austria).
Quellen: Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria, Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft,
Bundesministerium für Bildung und Frauen