Arbeitsmarktprofil 2016

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Bregenz liegt in den NUTS 3-Regionen* Rheintal-Bodenseegebiet und Bludenz-Bregenzer Wald. Der Anteil der Wohnbevölkerung des zugehörigen Bezirksteils an der Wohnbevölkerung der entsprechenden NUTS 3-Region beträgt 35,3% bzw. 30,5% (2016), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Rheintal-Bodenseegebiet und Bludenz-Bregenzer Wald lag im Jahr 2014 bei 36,2% bzw. 29,3% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2014).

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Rheintal-Bodenseegebiet wurde im Jahr 2014 ein BRP/EW von rund 103% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 13 unter den 35 österreichischen Regionen). Die NUTS 3-Region Bludenz-Bregenzer Wald erreichte im Jahr 2014 ein BRP/EW von rund 119% des österreichischen Werts (Rang 4 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2011 und 2014 wurde in der Region Rheintal-Bodenseegebiet ein Anstieg des BRP von 7,0% verzeichnet. Die Region Bludenz-Bregenzer Wald verzeichnete im selben Zeitraum einen Anstieg des BRP von 6,8% (Vorarlberg: +7,1%, Österreich: +5,4%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Rheintal-Bodenseegebiet wurde im Jahr 2014 eine Produktivität von rund 106% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 7 unter den 35 österreichischen Regionen). Die Region Bludenz-Bregenzer Wald erreichte im Jahr 2014 eine Produktivität von rund 113% des österreichischen Werts (Rang 1 unter den 35 österreichischen Regionen).

Charakteristisch für die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Rheintal-Bodenseegebiet sind der überdurchschnittlich hohe Anteil des industriell-gewerblichen Sektors. Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Bludenz-Bregenzer Wald wird von einem hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

In der Region Rheintal-Bodenseegebiet entfielen 2014 auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) rund 0%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 40% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 59% der BWS, in der Region Bludenz-Bregenzer Wald waren es rund 1% (primärer Sektor), 39% (sekundärer Sektor) bzw. 60% (tertiärer Sektor) der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2014 waren in der Region Rheintal-Bodenseegebiet rund 2% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 31% im sekundären Sektor und von rund 67% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet. In der Region Bludenz-Bregenzer Wald waren es rund 7% (primärer Sektor), 30% (sekundärer Sektor) bzw. 63% (tertiärer Sektor) der Erwerbstätigen (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 73% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Rheintal-Bodenseegebiet in die Kategorie „Oberes Mittelfeld”. Auffallend sind der niedrige Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren und der hohe Anteil der erwerbsfernen Personen zwischen 25 und 64 Jahren. Die Region Bludenz-Bregenzer Wald fällt in die Kategorie „TOP 4” (siehe Karte 1). Prägend sind bspw. der niedrige Anteil der Teilzeitbeschäftigten, die niedrige Arbeitslosenquote und der geringe Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren.

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Bludenz-Bregenzer Wald, Nordburgenland und Wiener Umland-Nordteil die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Mostviertel-Eisenwurzen, Linz-Wels, Salzburg und Umgebung, Außerfern, Rheintal Bodenseegebiet, Innviertel, Steyr-Kirchdorf und Traunviertel.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2016, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2013‑2015, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2013‑2015; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2014‑2016, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2014‑2016 je erwerbstätiger Person 2012‑2014, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2014‑2016

Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Bregenz
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2016
Julius Blum GmbH 5.390
Doppelmayr Seilbahnen GmbH 950
Alpla Werke Alwin Lehner GmbH & Co KG 930
Grass GmbH 900
Meusburger Georg GmbH & Co 830
Wolford Aktiengesellschaft 670
Vorarlberger Illwerke Aktiengesellschaft 590
VKW-NETZ AG 400
Schelling Anlagenbau GmbH 350
Bäckerei Mangold GmbH 340
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2016
Amt der Vorarlberger Landesregierung 1.360
Gebrüder Weiss Gesellschaft m.b.H. 930
SUTTERLUETY HANDELS GMBH 580
Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank Aktiengesellschaft 540
LANDESSCHULRAT FUER VORARLBERG 470
St. Anna- Hilfe fuer aeltere Menschen gemeinnuetzige GmbH 420
RAIFFEISENLANDESBANK VORARLBERG 310
ARBEITSKREIS FUER VORSORGE- UND SOZIALMEDIZIN 250
VORARLBERGER KINDERDORF GEMEINNUETZIGE GMBH 250
Land Vorarlberg 230
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
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