Arbeitsmarktprofil 2017

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Feldkirch ist Teil der NUTS 3-Region* Rheintal-Bodenseegebiet. Der Bevölkerungsanteil des Bezirkes an der NUTS 3-Region beträgt 35,3% (2017), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Rheintal-Bodenseegebiet lag im Jahr 2015 bei 33,3% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2015).

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Rheintal-Bodenseegebiet wurde im Jahr 2015 ein BRP/EW von rund 110% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 9 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2013 und 2015 wurde ein Anstieg des BRP von 14,4% verzeichnet (Vorarlberg: +13,0%, Österreich: +6,4%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Rheintal-Bodenseegebiet wurde im Jahr 2015 eine Produktivität von rund 113% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 4 unter den 35 österreichischen Regionen).

Charakteristisch für die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Rheintal-Bodenseegebiet sind der überdurchschnittlich hohe Anteil des industriell-gewerblichen Sektors.

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2015 rund 0%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 38% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 61% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2015 waren rund 2% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Rheintal-Bodenseegebiet (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 31% im sekundären Sektor und von rund 67% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 5% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 73% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Rheintal-Bodenseegebiet in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1). Auffallend sind der niedrige Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren und der hohe Anteil der erwerbsfernen Personen zwischen 25 und 64 Jahren.

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Bludenz-Bregenzer Wald, Wiener Umland-Nordteil und Mostviertel-Eisenwurzen die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Linz-Wels, Salzburg und Umgebung, Nordburgenland, Außerfern, Rheintal Bodenseegebiet, Steyr-Kirchdorf, Innviertel und Traunviertel.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2017, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2014‑2016, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2014‑2016; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2015‑2017, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2015‑2017 je erwerbstätiger Person 2013‑2015, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2015‒2017

Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 2:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Feldkirch
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2017
Hirschmann Automotive GmbH 910
RAUCH Fruchtsäfte GmbH & Co 830
OMICRON ELECTRONIC GMBH 460
MAHLE KÖNIG KOMMANDITGESELLSCHAFT GMBH & CO 370
Hilti & Jehle GmbH 350
GANAHL AKTIENGESELLSCHAFT 340
Bachmann electronic GmbH 320
LOACKER RECYCLING GMBH 270
CARCOUSTICS AUSTRIA GES.M.B.H. 260
Wilhelm+Mayer Bau GmbH 260
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2017
Land Vorarlberg 820
Lebenshilfe Vorarlberg gemeinnützige Gesellschaft mbH 730
CARITAS VORARLBERG 560
Institut für Sozialdienste, IfS, Gemeinnützige GmbH 420
VORARLBERGER TAGESMÜTTER GEMEINNÜTZIGE GMBH 370
AQUA MÜHLE FRASTANZ - SOZIALE DIENSTE GEMEINNÜTZIGE GMBH 360
VOLKSBANK VORARLBERG e. Gen. 320
BISCHÖFLICHE FINANZKAMMER 270
Wirtschaftskammer Vorarlberg 240
BAYWA VORARLBERG HANDELSGMBH 210
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring (Regionszuordnung gemäß Hauptverband)
 
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