Arbeitsmarktprofil 2020

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Die österreichische Wirtschaft wurde stark von der Covid-19-Pandemie getroffen.
Im Jahr 2019 hat es in Salzburg noch ein relativ kräftiges Wirtschaftswachstum von +1,7% gegeben, 2020 brach die regionale Wirtschaftsleistung dann um etwa 8,5% und damit deutlich stärker als der Österreichschnitt ein. Die am stärksten betroffenen Bereiche waren der Tourismus, der Handel und die Verkehrswirtschaft. Neben dem Dienstleistungsbereich musste auch die Industrie einen kräftigen Rückgang hinnehmen. Der globale Markt führte zu Rückgängen bei den Exporten um 12% auf 9,6 Mrd. €. Dabei waren die Exporte von Maschinen und Waren der KFZ-Industrie besonders betroffen. Im für Salzburg wichtigen Tourismus fielen die Übernachtungszahlen im Jahr 2020 um etwa 33% auf knapp über 20 Mio. Nächtigungen.
Von einem niedrigen Niveau aus stieg die Arbeitslosenquote im Bundesländervergleich stark an, reiht sich aber mit 7,3% noch immer unter dem Bundesdurchschnitt (9,9%) ein. Die Zahl der arbeitslosen Personen stieg in Salzburg mit +58,2% nach Tirol am stärksten in den österreichischen Bundesländern. Besonders stark betroffen waren der Tourismus, der Einzelhandel und die Verkehrswirtschaft. Die Zahlen der unselbständig Beschäftigten gingen mit -3,3% in Salzburg nach Tirol am stärksten zurück (Österreich: -2,1%). Ein robustes Beschäftigungswachstum gab es im Gesundheitsbereich, in der Erbringung von IT-Dienstleistungen und in der Unternehmensberatung.

Quellen: Statistik Austria, Bank Austria, WIFO; Bearbeitungsstand: Februar 2021

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für Salzburg wurde im Jahr 2018 ein BRP/EW von rund 119% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 1 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2016 und 2018 wurde ein Anstieg des BRP von 7,3% verzeichnet (Österreich: +7,8%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für Salzburg wurde im Jahr 2018 eine Produktivität von rund 105% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 3 unter den österreichischen Bundesländern).

Die Wirtschaftsstruktur im Land Salzburg ist geprägt von einem hohen Anteil des tertiären Sektors (Tourismus und Freizeitwirtschaft, Handel, sonstige Dienstleistungen).

Struktur der Erwerbstätigen

Im Jahr 2018 waren rund 4% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 19% im sekundären Sektor und von rund 77% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).*

Quelle: Statistik Austria
* Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Corona-Robustheitsindikator

Aus gegebenem Anlass wurde an Stelle des Wohlstandsindikators für das Jahr 2020 ein sogenannter „Corona-Robustheitsindikator”** entwickelt. Dieser synthetische Indikator setzt sich aus vier arbeitsmarktrelevanten Einzelindikatoren zusammen, die die Entwicklung und das Niveau der Arbeitslosigkeit ebenso abbilden wie die die Situation der Covid-19 Kurzarbeit sowie den anzunehmenden Kinderbetreuungsbedarf. Durch eine spezielle Berechnungsmethode wurden die Indikatoren miteinander verknüpft und daraus eine synthetische Gesamt-Rangreihung abgeleitet.

Salzburg präsentiert sich dreigeteilt. Tamsweg liegt in der Rangreihung der Robustheit im oberen Mittelfeld, die Arbeitsmarktbezirke Salzburg und Hallein im unteren Mittelfeld, am stärksten betroffen sind die Arbeitsmarktbezirke Bischofshofen und Zell am See (siehe Karte 1).

Karte 1:
Corona-Robustheitsindikator
Corona-Robustheitsindikator
Im Jahresdurchschnitt erwiesen sich die nördlichen und östlichen Bezirke Niederösterreichs, das Burgenland, die Ost- und Südsteiermark sowie überwiegende Teile Kärntens und die angrenzenden Bezirke der Steiermark sowie die nördlichen oberösterreichischen Grenzregionen gegenüber den negativen Folgen der Covid-19-Pandemie als robust. Eine hohe Vulnerabilität ist hingegen vielen Regionen in den westlichen Bundesländern zu bescheinigen.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
** Statistik Austria: Anteil der Wohnbevölkerung unter 14 Jahren 2020; Arbeitsmarktservice Österreich: Veränderung der Zahl der arbeitslosen Personen 2019‑2020, Arbeitslosenquote 2020, Anteil der Personen in Kurzarbeit an den unselbständig Beschäftigten März‑November 2020 (Datenstand 08.02.2021)