Arbeitsmarkt-
bezirk
Wirtschafts- und Wohlstandsniveau
Der Arbeitsmarktbezirk Judenburg ist Teil der NUTS 3-Region* Westliche Obersteiermark. Der Bevölkerungsanteil des Bezirkes an der NUTS 3-Region beträgt 72,2% (2020), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Westliche Obersteiermark lag im Jahr 2018 bei 74,7% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2018).
Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen.
Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.
Für die NUTS 3-Region Westliche Obersteiermark wurde im Jahr 2018 ein BRP/EW von rund 74% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 25 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2016 und 2018 wurde ein Anstieg des BRP von 6,9% verzeichnet (Steiermark: +7,3%, Österreich: +7,8%).
Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).
Für die Region Westliche Obersteiermark wurde im Jahr 2018 eine Produktivität von rund 86% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 28 unter den 35 österreichischen Regionen).
Die regionale Wirtschaftsstruktur der Westlichen Obersteiermark wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt. Die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft zeigt sich in einem immer noch überdurchschnittlich hohen Anteil an Arbeitsplätzen.
Im Jahr 2018 waren rund 10% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Westliche Obersteiermark (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 28% im sekundären Sektor und von rund 62% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).**
Aus gegebenem Anlass wurde an Stelle des Wohlstandsindikators für das Jahr 2020 ein sogenannter „Corona-Robustheitsindikator”** entwickelt. Dieser synthetische Indikator setzt sich aus vier arbeitsmarktrelevanten Einzelindikatoren zusammen, die die Entwicklung und das Niveau der Arbeitslosigkeit ebenso abbilden wie die die Situation der Covid-19 Kurzarbeit sowie den anzunehmenden Kinderbetreuungsbedarf. Durch eine spezielle Berechnungsmethode wurden die Indikatoren miteinander verknüpft und daraus eine synthetische Gesamt-Rangreihung abgeleitet.
Aufgrund dieser Rangreihung fällt der Arbeitsmarktbezirk Judenburg in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1). Auffallend sind der niedrige Anteil der Wohnbevölkerung unter 14 Jahren und der geringe Anteil der Personen in Kurzarbeit. Demgegenüber stehen ein starker Anstieg der Zahl der arbeitslosen Personen und eine eher hohe Arbeitslosenquote.