Arbeitsmarkt-
bezirk
Wirtschafts- und Wohlstandsniveau
Der Arbeitsmarktbezirk Bregenz liegt in den NUTS 3-Regionen* Rheintal-Bodenseegebiet und Bludenz-Bregenzer Wald. Der Anteil der Wohnbevölkerung des zugehörigen Bezirksteils an der Wohnbevölkerung der entsprechenden NUTS 3-Region beträgt 35,0% bzw. 30,6% (2020), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Rheintal-Bodenseegebiet und Bludenz-Bregenzer Wald lag im Jahr 2018 bei 35,5% bzw. 29,8% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2018).
Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen.
Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.
Für die NUTS 3-Region Rheintal-Bodenseegebiet wurde im Jahr 2018 ein BRP/EW von rund 113% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 9 unter den 35 österreichischen Regionen). Die NUTS 3-Region Bludenz-Bregenzer Wald erreichte im Jahr 2018 ein BRP/EW von rund 114% des österreichischen Werts (Rang 7 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2016 und 2018 wurde in der Region Rheintal-Bodenseegebiet ein Anstieg des BRP von 15,9% verzeichnet. Die Region Bludenz-Bregenzer Wald verzeichnete im selben Zeitraum einen Anstieg des BRP von 5,8% (Vorarlberg: +13,4%, Österreich: +7,8%).
Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).
Für die Region Rheintal-Bodenseegebiet wurde im Jahr 2018 eine Produktivität von rund 115% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 1 unter den 35 österreichischen Regionen). Die Region Bludenz-Bregenzer Wald erreichte im Jahr 2018 eine Produktivität von rund 112% des österreichischen Werts (Rang 3 unter den 35 österreichischen Regionen).
Charakteristisch für die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Rheintal-Bodenseegebiet ist der überdurchschnittlich hohe Anteil des industriell-gewerblichen Sektors. Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Bludenz-Bregenzer Wald wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors und vom Dienstleistungssektor geprägt.
Im Jahr 2018 waren in der Region Rheintal-Bodenseegebiet rund 2% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 31% im sekundären Sektor und von rund 67% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet. In der Region Bludenz-Bregenzer Wald waren es rund 6% (primärer Sektor), 31% (sekundärer Sektor) bzw. 64% (tertiärer Sektor) der Erwerbstätigen (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).**
Aus gegebenem Anlass wurde an Stelle des Wohlstandsindikators für das Jahr 2020 ein sogenannter „Corona-Robustheitsindikator”** entwickelt. Dieser synthetische Indikator setzt sich aus vier arbeitsmarktrelevanten Einzelindikatoren zusammen, die die Entwicklung und das Niveau der Arbeitslosigkeit ebenso abbilden wie die die Situation der Covid-19 Kurzarbeit sowie den anzunehmenden Kinderbetreuungsbedarf. Durch eine spezielle Berechnungsmethode wurden die Indikatoren miteinander verknüpft und daraus eine synthetische Gesamt-Rangreihung abgeleitet.
Aufgrund dieser Rangreihung fällt der Arbeitsmarktbezirk Bregenz in die Kategorie „Ränge 75-84” (siehe Karte 1). Ausschlaggebend dafür sind ein hoher Anteil der Wohnbevölkerung unter 14 jahren, ein hoher Anteil an Personen in Kurzarbeit und ein hoher Anstieg der Zahl der arbeitslosen Personen.