Arbeitsmarktprofil 2020

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COVID-19-Kurzarbeit

Die Covid-19-Pandemie hatte und hat schwerwiegende Auswirkungen auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit stieg als Folge der krisenbedingten Maßnahmen im März 2020 quer durch unterschiedliche Personengruppen und Branchen schlagartig an. Im April 2020 gab es österreichweit um 5,0% weniger unselbständig Beschäftigte als im April 2019.

Trotz dieses durch den Lockdown aufgrund der Covid-19-Pandemie bedingten, historisch beispiellosen Einbruchs konnte eine noch viel dramatischere Entwicklung durch die Kurzarbeitsförderung des AMS verhindert werden.

Kurzarbeit sichert und rettet Arbeitsplätze

Die Kurzarbeit ist die vorübergehende, sozialpartnerschaftlich abgesicherte Herabsetzung der Normalarbeitszeit - aus Sicht des Betriebes bzw. des Entgelts - aus Sicht des_r Arbeitnehmer_in. Sie hat den Zweck, die Arbeitskosten zu verringern und die Beschäftigten zu halten, um wirtschaftliche Schwierigkeiten zu überbrücken. Die sich ändernden Rahmenbedingungen im Jahr 2020 machten eine flexible Anpassung des Instrumentes nötig, um bei Erfüllung aller Voraussetzungen für Betriebe und Arbeitnehmer_innen Stabilität zu gewährleisten. Unter anderem gelten dabei folgende Eckpunkte:

  • Kurzarbeit gilt auch, wenn der Betrieb vollständig geschlossen ist.
  • Auch im Falle von Krankenständen werden die Mehrkosten abgedeckt.
  • Kündigungsschutz während der Kurzarbeit und bis einen Monat danach.

Die Weiterzahlung eines festgelegten Lohnersatzes ist möglich, da die entstehenden Mehrkosten durch die Arbeitslosenversicherung übernommen werden. Die Anzahl an abgerechneten Personen in Kurzarbeit erreichte ihren Höhepunkt im April und verringerte sich über die Sommermonate stetig. Nach dem Tiefststand im Oktober nahm sie bis zum Jahresende wieder zu. Dabei zeigt sich auch eine Umkehr im Bereich des Frauenanteils. War von März bis Oktober der Anteil der Frauen in Kurzarbeit konstant unter der 50% Marke, so änderte sich das Bild ab November deutlich.

Das tatsächliche Ausmaß der Ausfälle an Arbeitsstunden zeigt sich in der Gegenüberstellung mit den an sich zu leistenden Normalarbeitsstunden. Am Höhepunkt im März wurden über 90 Millionen Arbeitsstunden über die Kurzarbeit abgerechnet. Analog zur Entwicklung der abgerechneten Personen zeigt sich auch der Verlauf der ausgefallenen Arbeitsstunden. Nach dem April bis zum Oktober sinkend, stieg deren Anzahl bis zum Jahresende wieder an.

Tabelle 2:
COVID-19-Kurzarbeit - abgerechnete Personen und Ausfallstunden pro Abrechnungsmonat*
Abrechnungs-
monat
Anz. abgerechnete Personen
davon Frauen
Anteil Frauen
Ausfall-
stunden
Normal-
arbeits-
zeit (Std.)
%‑Ausfall
März 2020 514.401 240.679 47% 28.064.016 44.210.247 63%
April 2020 1.043.108 461.762 44% 93.862.489 151.157.335 62%
Mai 2020 895.475 406.771 45% 61.070.041 120.713.140 51%
Juni 2020 670.943 306.016 46% 36.970.730 85.087.202 43%
Juli 2020 333.654 146.657 44% 22.030.886 51.458.369 43%
August 2020 279.182 123.293 44% 16.785.102 40.943.625 41%
September 2020 221.671 99.646 45% 13.486.031 31.592.342 43%
Oktober 2020 110.876 52.470 47% 7.518.709 16.860.445 45%
November 2020 293.097 162.757 56% 23.611.621 38.389.112 62%
Dezember 2020 286.715 157.478 55% 24.217.790 42.868.244 56%
* Die Werte können sich aufgrund laufender Abrechnungen noch verändern.
Ausfallstunden: Anzahl Ausfallstunden der abgerechneten Personen
Normalarbeitszeit: Anzahl der in der monatlichen Abrechnung angeführten Normalarbeitsstunden
% Ausfall: Anteil der Ausfallstunden an der Normalarbeitszeit
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Datenstand 01.03.2021 (Personen) und 27.02.2021 (Ausfallstunden)
 
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