Arbeitsmarktprofil 2021

Steiermark
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Steiermark

Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Die österreichische Wirtschaft erlebte nach den durch die Covid-19-Pandemie bedingten starken konjunkturellen Einbußen des Vorjahres eine kräftige Erholung.
In der Steiermark zeigte sich im III. Quartal 2021 eine besonders dynamische konjunkturelle Entwicklung. Zulegen konnte die für die Steiermark besonders wichtige Sachgütererzeugung trotz stagnierender KFZ-Herstellung. Ebenfalls positiv entwickelte sich die Bauproduktion, deren Wachstumsrate im Österreichvergleich überdurchschnittlich ausfiel. Dafür verantwortlich waren starke Zuwächse im Baunebengewerbe sowie im Hochbau. Nach einem bereits im Vorjahr entgegen dem österreichweiten Trend kräftigen Zuwachs bei den Nächtigungen, konnte ein abermaliger Zuwachs verzeichnet werden.
Nach einem besonders starken Anstieg der arbeitslosen Personen im Vorjahr (+40,8%), konnte im Jahr 2021 ein kräftiger Rückgang der Arbeitslosenzahlen (-22,4%) verbucht werden. Die Arbeitslosenquote sank auf ein relativ niedriges Niveau unter dem Österreichwert. Die Beschäftigung stieg im Bundesschnitt.

Quellen: AMS, WIFO: Die Wirtschaft in den Bundesländern. III. Quartal 2021.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner_in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die Steiermark wurde im Jahr 2019 ein BRP/EW von rund 91% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 6 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2017 und 2019 wurde ein Anstieg des BRP von 7,1% verzeichnet (Österreich: +7,6%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner_innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler_innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Steiermark wurde im Jahr 2019 eine Produktivität von rund 91% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 8 unter den österreichischen Bundesländern).

Die regionale Wirtschaftsstruktur der Steiermark wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt. Geprägt wird die Industrie durch die traditionelle Metallerzeugung und -bearbeitung, immer höhere Bedeutung erlangt die Elektro- und Elektronikindustrie. In einzelnen Regionen der Steiermark hat der Tourismus eine hohe Bedeutung erlangt, dazu zählen vor allem der Westen des Bezirkes Liezen und die Oststeiermark.

Struktur der Erwerbstätigen

Im Jahr 2019 waren rund 7% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 25% im sekundären Sektor und von rund 68% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).*

Quelle: Statistik Austria
* Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Corona-Robustheitsindikator

Aus gegebenem Anlass wurde an Stelle des Wohlstandsindikators für das Jahr 2020 ein sogenannter „Corona-Robustheitsindikator”** entwickelt, welcher für das Jahr 2021 fortgeführt wurde. Dieser synthetische Indikator setzt sich aus vier arbeitsmarktrelevanten Einzelindikatoren zusammen, die die Entwicklung und das Niveau der Arbeitslosigkeit ebenso abbilden wie die Situation der Covid-19 Kurzarbeit sowie den anzunehmenden Kinderbetreuungsbedarf. Durch eine spezielle Berechnungsmethode wurden die Indikatoren miteinander verknüpft und daraus eine synthetische Gesamt-Rangreihung abgeleitet.

Die Steiermark präsentiert sich stark was den Robustheitsindikator angeht. Mit Murau, Voitsberg, Feldbach und Weiz schaffen es vier Bezirke in die Top 10. Lediglich die beiden Bezirke Graz und Bruck/Mur mit Rängen im unteren Mittelfeld hinken im Landesvergleich hinterher, alle anderen Bezirke sind im oberen Mittelfeld positioniert (siehe Karte 1).

Karte 1:
Corona-Robustheitsindikator
Corona-Robustheitsindikator
Im Jahresdurchschnitt erwiesen sich die nördlichen und westlichen Bezirke Niederösterreichs, große Teile von Oberösterreich und der Steiermark sowie Teile Kärntens und des Burgenlands gegenüber den negativen Folgen der Covid-19-Pandemie als robust. Eine hohe Vulnerabilität ist hingegen vielen Regionen in den westlichen Bundesländern zu bescheinigen.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
** Statistik Austria: Anteil der Wohnbevölkerung unter 14 Jahren 2021; Arbeitsmarktservice Österreich: Veränderung der Zahl der arbeitslosen Personen 2020‑2021, Arbeitslosenquote 2021, Anteil der Personen in Kurzarbeit an den unselbständig Beschäftigten 2021 (Datenstand 04.04.2022)