Arbeitsmarktprofil 2023

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Wels ist Teil der NUTS 3-Region* Linz-Wels. Der Bevölkerungsanteil des Bezirkes an der NUTS 3-Region beträgt 23,1% (2023), der Anteil der Arbeitsplätze des Bezirks (Erwerbstätige am Arbeitsort) an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Region Linz-Wels lag im Jahr 2021 bei 23,4% (Abgestimmte Erwerbsstatistik 2021).

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Linz-Wels wurde im Jahr 2021 ein BRP/EW von rund 128% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 2 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2019 und 2021 wurde ein Anstieg des BRP von 4,4% verzeichnet (Oberösterreich: +3,7%, Österreich: +2,0%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Linz-Wels wurde im Jahr 2021 eine Produktivität von rund 103% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 8 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Linz-Wels wird von einem – für eine Stadtregion untypisch – hohen Niveau des industriell-gewerblichen Sektors und vom Dienstleistungssektor geprägt (Linz als industrielles und administratives Zentrum).

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2021 rund 0%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 33% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 67% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 29% sekundärer Sektor, 69% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2021 waren rund 2% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Linz-Wels (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 25% im sekundären Sektor und von rund 74% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Linz-Wels in die Kategorie „TOP 4” (siehe Karte 1). Ausschlaggebend dafür sind bspw. die niedrige Anzahl der Tage in Krankengeldbezug je erwerbstätiger Person, der niedrige Anteil der Wohnbevölkerung über 65 Jahren und der geringe Anteil erwerbsferner Personen zwischen 25 und 64 Jahren. Auffallend ist aber auch der hohe Anteil an Teilzeitbeschäftigten.

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Mühlviertel, Mostviertel-Eisenwurzen, Wiener Umland-Nordteil und Linz-Wels die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Innviertel, Bludenz-Bregenzer Wald, Steyr-Kirchdorf, Traunviertel, Nordburgenland, Salzburg und Umgebung, Osttirol, Mittelburgenland, Unterkärnten, Tiroler Unterland, Pinzgau-Pongau, Außerfern und West- und Südsteiermark.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2023, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2020‑2022, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2020‑2022; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2021‑2023, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2021‑2023 je erwerbstätiger Person 2019‑2021, Anteil der 25‑64‑jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2021‑2023

 
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