Arbeitsmarktprofil 2008

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Wirtschaftsstruktur und -entwicklung

Das Wirtschaftsniveau des Burgenlandes gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner/in (BIP/EW) erreichte 2006 65,9% des österreichischen Durchschnittswertes und lag damit an letzter Stelle aller österreichischen Bundesländer. Alle burgenländischen Regionen liegen unterhalb des Österreich-Durchschnittes, das Nordburgenland erreichte 2006 mit 72,7% den höchsten Wert, das Mittelburgenland verzeichnete rund 60,8% des österreichischen Durchschnittswertes, das Südburgenland etwa 58,2%.

Im Jahr 2008 schwächte sich das Wirtschaftswachstum österreichweit bei sehr differenziertem regionalem Muster deutlich ab. Von 1997 bis 2007 konnte das Burgenland jährlich im Durchschnitt ein reales Wachstum von 3,2% erzielen und lag damit über dem Österreichschnitt von 2,5%.

Die Wirtschaftsstruktur des Burgenlandes war und ist in einzelnen Landesteilen traditionell agrarisch geprägt. Eine nennenswerte Industrialisierung fand im Burgenland erst Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre statt. Während das Nordburgenland an eine bescheidene historische Industrietradition (Konsumgüter) anknüpfen konnte, wurden im Süden meist sogenannte „verlängerte Werkbänke“ von international agierenden Unternehmen geschaffen, die wenig qualifizierte Arbeitsplätze – meist Frauenarbeitsplätze – in den Niedriglohnbranchen Textilien, Bekleidung und Elektronik anboten. Branchenkonjunkturelle Krisen erzwangen jedoch ab den 1980er Jahren teils massive Strukturanpassungen. Rationalisierungen und Betriebsschließungen an einzelnen Standorten lösten in der Folge beträchtliche regionalökonomische Probleme aus.

Der Dienstleistungsbereich hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, der Beschäftigungsanteil lag 2008 mit 71% nur mehr knapp unterhalb des Österreichwertes (73%). Die Landeshauptstadt Eisenstadt übernimmt als Verwaltungs-, Schul- und Einkaufszentrum eine bedeutende Rolle. Im Tourismus spielt neben den traditionellen Erholungsregionen (Neusiedler See) der Wellness-Tourismus eine große Rolle.


Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
DIE 10 GRÖSSTEN PRODUKTIONSBETRIEBE - gerundete Anzahl der Beschäftigten 2008
BEWAG 570
MARETO Kunststoffverarbeitung GmbH 510
Pfnier & Co GmbH 390
Delphi Packard Austria GmbH & Co KG 370
Hella Fahrzeugteile Austria GmbH 350
Unger Stahlbau Ges.m.b.H. 330
BOXMARK Leather GmbH & Co KG 330
Triumph International Aktiengesellschaft 300
Isosport Verbundbauteile Gesellschaft m.b.H. 280
BECOM Electronics GmbH 260
DIE 10 GRÖSSTEN DIENSTLEISTUNGSBETRIEBE - gerundete Anzahl der Beschäftigten 2008
KRAGES/L-VB Burgenl. KrankenanstaltengesmbH 1.370
Land Burgenland 1.130
Öffentliches Krankenhaus der Barmherzigen Brüder 820
Landesschulrat für das Burgenland 640
Billa Aktiengesellschaft 590
Merkur Warenhandels-Aktiengesellschaft 440
Kurbad Tatzmannsdorf Aktiengesellschaft 380
Land Burgenland 370
Österreichische Post Aktiengesellschaft 330
Baustoffgroßhandel Michael Koch Gesellschaft m.b.H. 330
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
Arbeitsmarktservice Österreich
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