Arbeitsmarktprofil 2010

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Wirtschaftsstruktur und -entwicklung

Der Konjunktureinbruch der vergangenen Jahre hatte auf die industrie-orientierten Bundesländer die größten Auswirkungen, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise waren daher auch in Oberösterreich deutlich spürbar.

Im Jahr 2010 setzte ein Aufschwung der Industriekonjunktur ein, der sich auch im III. Quartal 2010 fortsetzte. In der Bauproduktion setzte sich hingegen die schwache Entwicklung des 1. Halbjahres fort und auch die Zahl der Nächtigungen und der Ankünfte war in der Sommersaison 2010 (verglichen mit dem Vorjahr, in dem Linz europäische Kulturhauptstadt war) rückläufig. Dennoch entwickelte sich die Arbeitsmarktlage in Oberösterreich durchaus positiv.

Das Wirtschaftsniveau Oberösterreichs gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner/in (BIP/EW) erreichte 2008 98,8% des österreichischen Durchschnittswertes (Rang 5 unter allen Bundesländern vor der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und dem Burgenland). Die Region Linz-Wels lag mit 131,5% deutlich über dem österreichischen Vergleichswert und ist die wirtschaftsstärkste Region Österreichs, Steyr-Kirchdorf erreichte mit 95,0% fast den Österreichwert, alle anderen Regionen blieben auch 2008 z.T. deutlich zurück. Das Mühlviertel erreichte rund 56,5% des österreichischen Durchschnittswertes, das Traunviertel 88,8% und das Innviertel 75,6%.

Im Jahr 2008 schwächte sich das Wirtschaftswachstum österreichweit bei sehr differenziertem regionalem Muster deutlich ab. Im Jahr 2009 wirkte sich die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise in Österreich drastisch aus, für die österreichische Wirtschaft wurde ein realer Rückgang von 3,9% verzeichnet.

Im Jahr 2010 erholte sich die österreichische Wirtschaft nach dem Konjunktureinbruch des Jahres 2009 von den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, nach vorläufigen Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Statistik Austria wuchs die österreichische Wirtschaft im Jahr 2010 um 2,1%.

Quellen: Eurostat; Statistik Austria; WIFO, Die Wirtschaft in den Bundesländern. III. Quartal 2010

Der Beschäftigtenanteil (unselbständig Beschäftigte) im sekundären Sektor lag 2010 in Oberösterreich mit 34% (höchster Wert neben Vorarlberg) deutlich über dem Österreich-Wert (25%). Die Industrie Oberösterreichs zeichnet sich durch eine hohe Kompetenz in den Bereichen Stahl, Chemikalien, Kunststoff, Fahrzeuge, Maschinenbau, Anlagenbau, Autozulieferung, Metallwaren, Zellstoff und Papier aus. In bestimmten Technologiefeldern nutzte Oberösterreich seine industrielle Tradition und entwickelte neue Kompetenzbereiche: metallurgische Verfahren, Fahrzeugbau, Mechatronik, Softwareentwicklung und Industriemathematik. In diesen Branchen herrschen in erster Linie Großbetriebe vor.

Im Vergleich zu den anderen Bundesländern hat in Oberösterreich der Strukturwandel in Richtung Dienstleistungen nicht mit derselben Dynamik stattgefunden. Der Anteil der unselbständig Beschäftigten im tertiären Sektor lag 2010 mit 66% deutlich unter dem Österreichwert (74%). In einzelnen Regionen Oberösterreichs hat der Tourismus größere Bedeutung (bspw. Seengebiet des Salzkammerguts).

Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2010
voestalpine Stahl GmbH 6.960
MAN Nutzfahrzeuge Österreich AG 2.520
BMW Motoren GmbH 2.490
Fronius International GmbH 2.100
Lenzing Aktiengesellschaft 1.880
Fischer Advanced Composite Components AG 1.500
KTM-Sportmotorcycle AG 1.300
ENGEL AUSTRIA GmbH 1.260
ALPINE Bau GmbH 1.190
Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik Gesellschaft m.b.H. 1.180
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2010
Land Oberösterreich 17.830
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 3.770
Landesschulrat für Oberösterreich 3.470
Klinikum Wels-Grieskirchen GmbH 3.340
AKh Allgemeines Krankenhaus der Stadt Linz GmbH 2.950
Stadt Linz 2.770
Landesschulrat für Oberösterreich 2.370
Billa Aktiengesellschaft 2.330
Oberösterreichische Gebietskrankenkasse 2.080
XXXLutz KG 1.990
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
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