Arbeitsmarktprofil 2011

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Mistelbach liegt in den NUTS 3-Regionen* Weinviertel und Wiener Umland-Nordteil. Der Anteil der Wohnbevölkerung des zugehörigen Bezirksteils an der Wohnbevölkerung der entsprechenden NUTS 3-Region beträgt 44,1% bzw. 9,7% (2011), entsprechend lag der Anteil der Arbeitsplätze an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Regionen Weinviertel und Wiener Umland-Nordteil im Jahr 2001 bei 47,8% bzw. 9,6%.

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Weinviertel wurde im Jahr 2009 ein BRP/EW von rund 53% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 35 unter den 35 österreichischen Regionen). Die NUTS 3-Region Wiener Umland-Nordteil erreichte im Jahr 2009 ein BRP/EW von rund 72% des österreichischen Werts (Rang 24 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2007 und 2009 wurde in der Region Weinviertel ein Anstieg des BRP von 1,1% verzeichnet. Die Region Wiener Umland-Nordteil verzeichnete im selben Zeitraum einen Anstieg des BRP von 6,1% (Niederösterreich: +0,4%, Österreich: +0,3%).

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Weinviertel wurde im Jahr 2009 eine Produktivität von rund 83% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 27 unter den 35 österreichischen Regionen). Die Region Wiener Umland-Nordteil erreichte im Jahr 2009 eine Produktivität von rund 106% des österreichischen Werts (Rang 7 unter den 35 österreichischen Regionen).

Charakteristisch für die regionale Wirtschaftsstruktur des Weinviertels sind ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Land- und Forstwirtschaft und die große Bedeutung des Dienstleistungssektors. Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Wiener Umland-Nordteil wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt.

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

In der Region Weinviertel entfielen 2009 auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) rund 7%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 26% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 67% der BWS, in der Region Wiener Umland-Nordteil waren es rund 2% (primärer Sektor), 38% (sekundärer Sektor) bzw. 60% (tertiärer Sektor) der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2009 waren in der Region Weinviertel rund 19% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 19% im sekundären Sektor und von rund 63% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet. In der Region Wiener Umland-Nordteil waren es rund 8% (primärer Sektor), 24% (sekundärer Sektor) bzw. 69% (tertiärer Sektor) der Erwerbstätigen (Österreich: 6% primärer Sektor, 23% sekundärer Sektor, 71% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria

* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.

** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.


Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Weinviertel in die Kategorie „Unteres Mittelfeld”, die Region Wiener Umland-Nordteil fällt in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Nordburgenland, Mühlviertel, Salzburg und Umgebung und Linz-Wels die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Mostviertel-Eisenwurzen, Wiener Umland-Nordteil, Bludenz-Bregenzer Wald und Wiener Umland-Südteil.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen

*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2011, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2008-2010, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2008-2010; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2009-2011, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2008-2010 je erwerbstätiger Person 2007-2009, Anteil der 25-64-jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2008-2010


Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Mistelbach
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2011
Jungbunzlauer Austria AG 330
Kotanyi GmbH 260
Hans Brantner & Sohn, Fahrzeugbauges.m.b.H. 230
Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft 230
Fuhrmann Fahrzeugegesellschaft m.b.H. 140
Rupert Fertinger GmbH. 130
Stastnik Gesellschaft m.b.H. 120
Paul Gerin 120
Johann Dvorak Produktions-GmbH 100
Simsek Bau GmbH 80
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2011
Raiffeisen-Lagerhaus Weinviertel Mitte reg.Gen.m.b.H. 300
'Psychosoziale Zentren Gesellschaft mbH' 230
Haas Elektro GmbH 200
TBL Therme Laa a.d. Thaya - Betriebsgesellschaft m.b.H. 190
Raiffeisen Lagerhaus Weinviertel Nordost reg.Gen.m.b.H. 190
Helmut Pemsel G.m.b.H. 150
Stadtgemeinde Mistelbach 90
ALPHA - HUF Transport GmbH 80
WSD Sicherheitsdienste GmbH & Co KG 80
"CASHPOINT SPORTWETTEN" Gesellschaft m.b.H. 70
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
Arbeitsmarktservice Österreich
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