Arbeitsmarktprofil 2011

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Bregenz liegt in den NUTS 3-Regionen* Rheintal-Bodenseegebiet und Bludenz-Bregenzer Wald. Der Anteil der Wohnbevölkerung des zugehörigen Bezirksteils an der Wohnbevölkerung der entsprechenden NUTS 3-Region beträgt 35,5% bzw. 30,5% (2011), entsprechend lag der Anteil der Arbeitsplätze an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Regionen Rheintal-Bodenseegebiet und Bludenz-Bregenzer Wald im Jahr 2001 bei 38,1% bzw. 27,7%.

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Rheintal-Bodenseegebiet wurde im Jahr 2009 ein BRP/EW von rund 102% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 12 unter den 35 österreichischen Regionen). Die NUTS 3-Region Bludenz-Bregenzer Wald erreichte im Jahr 2009 ein BRP/EW von rund 116% des österreichischen Werts (Rang 5 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2007 und 2009 wurde in der Region Rheintal-Bodenseegebiet ein Rückgang des BRP von 0,6% verzeichnet. Die Region Bludenz-Bregenzer Wald verzeichnete im selben Zeitraum einen Anstieg des BRP von 4,4% (Vorarlberg: +0,6%, Österreich: +0,3%).

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Rheintal-Bodenseegebiet wurde im Jahr 2009 eine Produktivität von rund 106% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 6 unter den 35 österreichischen Regionen). Die Region Bludenz-Bregenzer Wald erreichte im Jahr 2009 eine Produktivität von rund 118% des österreichischen Werts (Rang 1 unter den 35 österreichischen Regionen).

Charakteristisch für die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Rheintal-Bodenseegebiet ist der überdurchschnittlich hohe Anteil des industriell-gewerblichen Sektors, aber auch ein hoher Anteil des Dienstleistungssektors. Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Bludenz-Bregenzer Wald wird von einem hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt.

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

In der Region Rheintal-Bodenseegebiet entfielen 2009 auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) rund 1%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 37% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 63% der BWS, in der Region Bludenz-Bregenzer Wald waren es rund 1% (primärer Sektor), 39% (sekundärer Sektor) bzw. 60% (tertiärer Sektor) der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2009 waren in der Region Rheintal-Bodenseegebiet rund 2% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 31% im sekundären Sektor und von rund 67% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet. In der Region Bludenz-Bregenzer Wald waren es rund 7% (primärer Sektor), 31% (sekundärer Sektor) bzw. 62% (tertiärer Sektor) der Erwerbstätigen (Österreich: 6% primärer Sektor, 23% sekundärer Sektor, 71% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria

* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.

** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.


Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Rheintal-Bodenseegebiet in die Kategorie „Unteres Mittelfeld”, die Region Bludenz-Bregenzer Wald fällt in die Kategorie „Oberes Mittelfeld” (siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Nordburgenland, Mühlviertel, Salzburg und Umgebung und Linz-Wels die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Mostviertel-Eisenwurzen, Wiener Umland-Nordteil, Bludenz-Bregenzer Wald und Wiener Umland-Südteil.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen

*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2011, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2008-2010, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2008-2010; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2009-2011, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2008-2010 je erwerbstätiger Person 2007-2009, Anteil der 25-64-jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2008-2010


Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Bregenz
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2011
Julius Blum GmbH 4.200
Wolford Aktiengesellschaft 950
Grass GmbH 860
Doppelmayr Seilbahnen GmbH 750
Alpla Werke Alwin Lehner GmbH & Co KG 740
VORARLBERGER KRAFTWERKE AKTIENGESELLSCHAFT 680
Vorarlberger Illwerke Aktiengesellschaft 630
Meusburger Georg GmbH & Co 350
Schertler - Alge GmbH 320
Offsetdruckerei Schwarzach Gesellschaft mbH 310
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2011
Amt der Vorarlberger Landesregierung 1.510
Gebrüder Weiss Gesellschaft m.b.H. 800
SUTTERLUETY HANDELS GMBH 660
LANDESSCHULRAT FUER VORARLBERG 560
Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank Aktiengesellschaft 520
St. Anna- Hilfe fuer aeltere Menschen gemeinnuetzige GmbH 330
Land Vorarlberg 300
RAIFFEISENLANDESBANK VORARLBERG 280
Stadtgemeinde Bregenz 250
JCL Overland Logistics GmbH 250
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
Arbeitsmarktservice Österreich
ÖIR-Projekthaus GmbH