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Bildung und Bildungsinfrastruktur
Der Übergang von einer Ausbildung in den Arbeitsmarkt stellt eine Schlüsselphase in der Erwerbsbiographie dar. An dieser Schnittstelle werden die Weichen für die weitere berufliche Karriere gestellt.
Das bildungsbezogene Erwerbskarrierenmonitoring ermöglicht es, die Erwerbskarrieren aller in Österreich wohnhaften Personen nach Abgang aus einer formalen Bildungseinrichtung statistisch auswertbar zu machen. Derzeit sind alle im Schuljahr 2008/2009 abgeschlossenen formalen Ausbildungen von Personen mit österreichischem Hauptwohnsitz integriert.
Die Entwicklung des Bildungsstandes in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zeigt einen allgemeinen Anstieg des Bildungsniveaus der österreichischen Bevölkerung. Deutliche Zuwächse sind bei allen weiterführenden Ausbildungen zu verzeichnen, besonders deutlich ist der Anstieg jedoch beim Hochschulabschluss.
In den vergangenen Jahrzenten haben vor allem die Frauen bezüglich ihres Bildungsstandes deutlich aufgeholt.
Verfügten im Jahr 1971 noch rund 70% der Frauen von 25 bis 64 Jahren lediglich über einen Pflichtschulabschluss,
so waren es im Jahr 2010 nur noch rund 24%.
Allerdings besteht noch immer ein deutlicher Geschlechtsunterschied: Bei den Männern hatten 2010 nur etwa 15%
keinen über den Pflichtschulabschluss hinausgehenden Abschluss.
Wien erreichte 2010 mit 22,4% den weitaus höchsten Wert beim Anteil der 25-64-Jährigen mit Abschluss einer Hochschule, einer hochschulverwandten Lehranstalt oder eines Kollegs, das Burgenland mit 10,7% den niedrigsten (Österreich insgesamt: 14,9%). Kärnten und die Steiermark sind mit jeweils über 40% die Bundesländer mit den höchsten Anteilen an 25-64-Jährigen mit höchstens Lehrabschluss (Österreich insgesamt: 36,3%).
Österreich | ||
---|---|---|
2010 | ||
Allgemeinbildende Pflichtschule | ||
gesamt | 19,4 | |
Frauen | 23,9 | |
Männer | 14,8 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 41,9 | |
Lehrlingsausbildung | ||
gesamt | 36,3 | |
Frauen | 28,1 | |
Männer | 44,5 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 22,1 | |
Berufsbildende mittlere Schule | ||
gesamt | 15,6 | |
Frauen | 18,5 | |
Männer | 12,7 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 7,6 | |
Allgemeinbildende höhere Schule | ||
gesamt | 5,7 | |
Frauen | 6,2 | |
Männer | 5,3 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 6,8 | |
Berufsbildende höhere Schule | ||
gesamt | 8,1 | |
Frauen | 7,6 | |
Männer | 8,6 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 5,5 | |
Hochschule/hochschulverwandte Lehranstalt/Kolleg | ||
gesamt | 14,9 | |
Frauen | 15,8 | |
Männer | 14,1 | |
ausländische Wohnbevölkerung | 16,1 | |
gesamt | 100,0 |
In Österreich gibt es mit Wien, Graz, Leoben, Innsbruck, Salzburg, Linz, Klagenfurt und Krems acht Standorte öffentlicher Universitäten.
Von den 21 Fachhochschulen (an 24 Standorten) werden derzeit (Studienjahr 2012/2013) rund 280 Studiengänge (Fachbereiche Gestaltung und Kunst, Technik und Ingenieurwissenschaften, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Militär- und Sicherheitswissenschaften, Naturwissenschaften, Gesundheitswissenschaften) in unterschiedlichen Organisationsformen und Studiengangsarten angeboten. Im Jahr 2009 wurde in Maria Gugging (Gemeinde Klosterneuburg) das Institute of Science and Technology (IST Austria), ein Forschungsinstitut mit Promotionsrecht, eröffnet.
Die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen zeichnen sich durch eine große Vielfalt von Fachrichtungen in den Hauptbereichen kaufmännische Schulen (Handelsschulen und Handelsakademien), wirtschaftsberufliche Schulen (Fachschulen und höhere Lehranstalten), technische und gewerbliche Schulen (Fachschulen und höhere Lehranstalten) sowie land- und forstwirtschaftliche Schulen (Fachschulen und höhere Lehranstalten) aus. Das Angebot wird durch lehrerbildende höhere Schulen ergänzt.