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Wirtschaftsstruktur und -entwicklung
Nachdem sich die österreichische Wirtschaft im Jahr 2010 nach dem Konjunktureinbruch des Jahres 2009 von den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise etwas erholt hatte, ließ die gesamtwirtschaftliche Dynamik seit Sommer 2011 nach. 2012 ließen die geringe Dynamik des Welthandels und eine schwache Konsum- und Investitionsnachfrage im Inland in Österreich kaum Wirtschaftswachstum zu, im Verlauf des Jahres 2013 zeigte die Konjunktur einen immer noch sehr schwachen Anstieg, jedoch eine etwas zunehmende Dynamik.
Nach vorläufigen Berechnungen des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) im Auftrag der Statistik Austria wuchs die österreichische Wirtschaft im Jahr 2013 real um 0,4%. Das Wachstum fiel damit erneut nur schwach aus, wobei auch im europäischen Umfeld nur eine gedämpfte wirtschaftliche Entwicklung zu beobachten war.
Das BIP zu laufenden Preisen lag 2013 bei rund 313 Mrd. Euro (2012: 307 Mrd. Euro, 2011: 299 Mrd. Euro). Das BIP pro Einwohner/in betrug 36.980 Euro (2012: 36.430 Euro, 2011: 35.670 Euro).
Eine detaillierte Betrachtung nach Wirtschaftsbereichen zeigt, dass im Jahr 2013 die Energie- und Wasserversorgung das kräftigste reale Wachstum erzielte. Insgesamt entwickelte sich der Produzierende Bereich mit einem realen Wachstum von +2,1% deutlich stärker als der Dienstleistungsbereich, der insgesamt ein leichtes reales Minus verzeichnete.
Die österreichische Wirtschaftsstruktur zeigt sich regional sehr differenziert. In den städtischen Ballungsräumen dominiert der Dienstleistungsbereich, hohe Anteile an Arbeitsplätzen im sekundären Sektor finden sich immer noch in den traditionellen Industrieregionen Oberösterreichs (z.B. OÖ-Zentralraum, Eisenwurzen, Kirchdorf-Steyr), in der Obersteiermark, im Großraum Graz, im südlichen Niederösterreich sowie im Rheintal in Vorarlberg. Speziell im Westen und Süden Österreichs und an einzelnen Standorten und Regionen in den anderen Bundesländern dominiert der Tourismus die regionalen Strukturen und Entwicklungen. Speziell Regionen des ländlichen Raums mit einem hohen Agraranteil versuchen, über die Tourismusentwicklung eine neue ökonomische Basis zu erhalten.
Aufgrund der regional sehr unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen zeigten die Krisenerscheinungen der vergangenen Jahre in den einzelnen Bundesländern und Regionen unterschiedliche Ausprägungen. Die negative Entwicklung führte ab der zweiten Hälfte des Jahres 2008 speziell in den industrieorientierten Bundesländern und Regionen zu schwerwiegenden Beschäftigungseinbrüchen, zu Kurzarbeit und zu steigenden Arbeitslosenzahlen. Das Jahr 2010 brachte dem internationalen Trend folgend auch für Österreich eine konjunkturelle Erholung, wobei alle Bundesländer von einer Zunahme der Beschäftigung und der guten Konjunkturlage in der Sachgütererzeugung profitierten. Die Spitzenposition der „Industriebundesländer”, welche die räumliche Entwicklung der Jahre 2010 und 2011 kennzeichnete, ist danach jedoch einem stärker heterogenen Konjunkturbild gewichen.