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Kinderbetreuungseinrichtungen
Ob, in welchem Ausmaß und in welcher Qualität Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden, hängt von familien- und bildungspolitischen Zielsetzungen sowie von den budgetären Möglichkeiten ab. Inwieweit diese Einrichtungen auch in Anspruch genommen werden, ist eine Frage der Leistbarkeit, der Erreichbarkeit sowie des konkreten Angebotes (Stichwort: Halbtags-/Ganztagsbetreuung, Öffnungszeiten, Verpflegung). Die Kompetenz für die Kinderbetreuungseinrichtungen liegt zum größten Teil bei den Bundesländern bzw. bei den Gemeinden.
Im Berichtsjahr 2012/13 gab es in Österreich 8.322 institutionelle Kinderbetreuungseinrichtungen (ohne Saisontagesheime), davon rund 4.670 Kindergärten, 1.350 Kinderkrippen, 1.200 Horte und 1.100 altersgemischte Betreuungseinrichtungen. In diesen Einrichtungen wurden über 326.000 Kinder betreut. Von den österreichweit zur Verfügung stehenden Einrichtungen entfallen 45% auf die beiden Bundesländer Wien und Niederösterreich, auch der Anteil der betreuten Kinder beträgt in diesen beiden Bundesländern rund 45%.
Gemäß der Kindertagesheimstatistik 2012/13 der Statistik
Austria haben 54% der Kindertagesheime neun
und mehr Stunden und 48% der Einrichtungen mindestens bis 17.00
Uhr geöffnet. Bei den Kindergärten liegen diese Anteile bei
49% bzw. 33%. Die regionalen Unterschiede sind groß.
Die höchsten Anteile an Kinderbetreuungseinrichtungen, die mindestens
9 Stunden geöffnet haben, zeigen sich in Wien (96%; Kindergärten:
97%), Kärnten (53%; Kindergärten: 61%) und Salzburg (51%; Kindergärten: 55%), den niedrigsten Anteil weist Vorarlberg (24%; Kindergärten:
25%) auf. In Wien ist auch der Anteil der Einrichtungen, die mindestens
bis 17.00 geöffnet haben, mit 97% (Kindergärten: 97%) am höchsten,
Vorarlberg bleibt auch hier mit 24% (Kindergärten: 17%) weit zurück.
Gratiskindergarten und verpflichtender Besuch: Um wirtschaftliche Barrieren für den Besuch des Kindergartens im Vorschulalter zu beseitigen und allen Kindern die Möglichkeit zu geben, an dieser Förderungsmaßnahme teilzuhaben, ist seit dem Beginn des Kindergartenjahres 2009/2010 der halbtägige Kindergartenbesuch (20 Stunden pro Woche ohne Mittagstisch) im letzten Jahr vor Schuleintritt für die Eltern kostenlos. Dafür beteiligt sich der Bund an den dadurch entstehenden Mehrkosten für Länder und Gemeinden mit 70 Mio. Euro pro Kindergartenjahr. Seit dem Beginn des Kindergartenjahres 2010/2011 ist der halbtägige Kindergartenbesuch (mindestens 16 Stunden pro Woche) für Kinder, die bis zum 31.8. das fünfte Lebensjahr vollendet haben, von September bis Juni mit Ausnahme der Schulferien verpflichtend.
Das Kindergartenwesen ist in Österreich Ländersache, die Regelungen in den einzelnen Ländern sind daher sehr unterschiedlich (siehe Länderprofile).