Arbeitsmarktprofil 2020

Lienz
Österreich Logo

Lienz

Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Lienz entspricht der NUTS 3-Region* Osttirol.

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen.

Bruttoregionalprodukt

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Osttirol wurde im Jahr 2018 ein BRP/EW von rund 81% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 21 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2016 und 2018 wurde ein Anstieg des BRP von 7,3% verzeichnet (Tirol: +8,1%, Österreich: +7,8%).

Produktivität

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Osttirol wurde im Jahr 2018 eine Produktivität von rund 81% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 32 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur Osttirols wird vom industriell-gewerblichen Sektor und vom Dienstleistungssektor geprägt. Die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft zeigt sich in einem immer noch überdurchschnittlich hohen Anteil an Arbeitsplätzen.

Struktur der Erwerbstätigen

Im Jahr 2018 waren rund 11% der Erwerbstätigen der NUTS 3-Region Osttirol (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 29% im sekundären Sektor und von rund 61% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 4% primärer Sektor, 22% sekundärer Sektor, 74% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria
* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.
** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.

Corona-Robustheitsindikator

Aus gegebenem Anlass wurde an Stelle des Wohlstandsindikators für das Jahr 2020 ein sogenannter „Corona-Robustheitsindikator”** entwickelt. Dieser synthetische Indikator setzt sich aus vier arbeitsmarktrelevanten Einzelindikatoren zusammen, die die Entwicklung und das Niveau der Arbeitslosigkeit ebenso abbilden wie die die Situation der Covid-19 Kurzarbeit sowie den anzunehmenden Kinderbetreuungsbedarf. Durch eine spezielle Berechnungsmethode wurden die Indikatoren miteinander verknüpft und daraus eine synthetische Gesamt-Rangreihung abgeleitet.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt der Arbeitsmarktbezirk Lienz in die Kategorie „Unteres Mittelfeld” (siehe Karte 1). Auffallend sind der im Bezirksvergleich niedrige Anteil der Personen in Kurzarbeit, aber auch die hohe Arbeitslosenquote.

Karte 1:
Corona-Robustheitsindikator
Corona-Robustheitsindikator
Im Jahresdurchschnitt erwiesen sich die nördlichen und östlichen Bezirke Niederösterreichs, das Burgenland, die Ost- und Südsteiermark sowie überwiegende Teile Kärntens und die angrenzenden Bezirke der Steiermark sowie die nördlichen oberösterreichischen Grenzregionen gegenüber den negativen Folgen der Covid-19-Pandemie als robust. Eine hohe Vulnerabilität ist hingegen vielen Regionen in den westlichen Bundesländern zu bescheinigen.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen
** Statistik Austria: Anteil der Wohnbevölkerung unter 14 Jahren 2020; Arbeitsmarktservice Österreich: Veränderung der Zahl der arbeitslosen Personen 2019‑2020, Arbeitslosenquote 2020, Anteil der Personen in Kurzarbeit an den unselbständig Beschäftigten März‑November 2020