Arbeitsmarktprofil 2011

Gänserndorf
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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Der Arbeitsmarktbezirk Gänserndorf liegt in den NUTS 3-Regionen* Wiener Umland-Nordteil und Weinviertel. Der Anteil der Wohnbevölkerung des zugehörigen Bezirksteils an der Wohnbevölkerung der entsprechenden NUTS 3-Region beträgt 25,0% bzw. 15,2% (2011), entsprechend lag der Anteil der Arbeitsplätze an der Gesamtanzahl der Arbeitsplätze der Regionen Wiener Umland-Nordteil und Weinviertel im Jahr 2001 bei 21,9% bzw. 11,9%.

Die Zusammensetzung der NUTS 3-Regionen wurde u.a. auch im Hinblick auf räumliche Zusammenhänge vorgenommen. Mit der Analyse der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Wohlstandniveaus in diesem größeren räumlichen Zusammenhang werden damit auch regionale Potenziale und Verflechtungen berücksichtigt.

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für die NUTS 3-Region Wiener Umland-Nordteil wurde im Jahr 2009 ein BRP/EW von rund 72% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 24 unter den 35 österreichischen Regionen). Die NUTS 3-Region Weinviertel erreichte im Jahr 2009 ein BRP/EW von rund 53% des österreichischen Werts (Rang 35 unter den 35 österreichischen Regionen).
Zwischen 2007 und 2009 wurde in der Region Wiener Umland-Nordteil ein Anstieg des BRP von 6,1% verzeichnet. Die Region Weinviertel verzeichnete im selben Zeitraum einen Anstieg des BRP von 1,1% (Niederösterreich: +0,4%, Österreich: +0,3%).

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für die Region Wiener Umland-Nordteil wurde im Jahr 2009 eine Produktivität von rund 106% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 7 unter den 35 österreichischen Regionen). Die Region Weinviertel erreichte im Jahr 2009 eine Produktivität von rund 83% des österreichischen Werts (Rang 27 unter den 35 österreichischen Regionen).

Die regionale Wirtschaftsstruktur der Region Wiener Umland-Nordteil wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil des industriell-gewerblichen Sektors geprägt. Charakteristisch für die regionale Wirtschaftsstruktur des Weinviertels sind ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Land- und Forstwirtschaft und die große Bedeutung des Dienstleistungssektors.

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

In der Region Wiener Umland-Nordteil entfielen 2009 auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) rund 2%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 38% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 60% der BWS, in der Region Weinviertel waren es rund 7% (primärer Sektor), 26% (sekundärer Sektor) bzw. 67% (tertiärer Sektor) der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).**

Im Jahr 2009 waren in der Region Wiener Umland-Nordteil rund 8% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 24% im sekundären Sektor und von rund 69% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet. In der Region Weinviertel waren es rund 19% (primärer Sektor), 19% (sekundärer Sektor) bzw. 63% (tertiärer Sektor) der Erwerbstätigen (Österreich: 6% primärer Sektor, 23% sekundärer Sektor, 71% tertiärer Sektor).**

Quelle: Statistik Austria

* Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.

** Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.


Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”*** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Aufgrund dieser Rangreihung fällt die Region Wiener Umland-Nordteil in die Kategorie „Oberes Mittelfeld”, die Region Weinviertel fällt in die Kategorie „Unteres Mittelfeld” (siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Nordburgenland, Mühlviertel, Salzburg und Umgebung und Linz-Wels die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Mostviertel-Eisenwurzen, Wiener Umland-Nordteil, Bludenz-Bregenzer Wald und Wiener Umland-Südteil.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen

*** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2011, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2008-2010, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2008-2010; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2009-2011, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2008-2010 je erwerbstätiger Person 2007-2009, Anteil der 25-64-jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2008-2010


Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes
Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Arbeitsmarktbezirkes Gänserndorf
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2011
Novoferm GmbH 330
Frenzel*** Austria Frost GmbH 280
AGRANA Zucker GmbH 230
Ideenbäckerei Geier GmbH 220
GLORIT Bausysteme GmbH 90
Dürr Anlagenbau Gesellschaft m.b.H. 90
Johannes Riedmüller 70
Baumeister Lahofer GmbH 60
Böhm - Mitsch GmbH 60
IMB Industriemontagen BERGER GmbH 60
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2011
Kurhotel Bad Pirawarth Ges.m.b.H. & Co.KG 210
Raiffeisen-Lagerhaus Marchfeld reg.Gen.m.b.H. 200
CURA HEALTH Management GesmbH 140
Raiffeisen-Regionalbank Gänserndorf registrierte Genossensch.m.b.H. 130
Hans Reinbold 120
Volksbank Marchfeld e.Gen. 100
Marchfeldschlösser Revitalisierungs- und Betriebsgesellschaft 80
Othmar Müller GmbH 80
WSW Schick GmbH 80
Raiffeisenkasse Zistersdorf - Dürnkrut reg.Gen.m.b.H. 70
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
Arbeitsmarktservice Österreich
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