Arbeitsmarktprofil 2015

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Wirtschaftsstruktur und -entwicklung

Seit Sommer 2011 ließ die gesamtwirtschaftliche Dynamik in Österreich – nach einer Erholungsphase 2010 nach dem Konjunktureinbruch des Jahres 2009 – nach. 2012 ließen die geringe Dynamik des Welthandels und eine schwache Konsum- und Investitionsnachfrage im Inland in Österreich kaum Wirtschaftswachstum zu, im Verlauf der Jahre 2013 und 2014 zeigte die Konjunktur einen immer noch sehr schwachen Anstieg und gewann nicht an Schwung. Die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft bleibt weiterhin schwach. Zwar hat sich der Anstieg des realen BIP leicht beschleunigt, die Zuwächse blieben jedoch gering.
Regional zeigte sich im III. Quartal 2015 ein West-(Süd-)Ostgefälle im Wirtschaftswachstum: Vorteile für die Bundesländer in Westösterreich lassen sich trotz regionaler Heterogenität innerhalb der Großregionen für den produzierenden Bereich, aber auch den Einzelhandel und (abgeschwächt) die Tourismuswirtschaft (Ausnahme Wien) orten.

Nach Berechnungen der Statistik Austria wuchs die österreichische Wirtschaft im Jahr 2014 real um 0,4%. Das Wachstum lag damit leicht über jenem des Vorjahres, blieb jedoch hinter der im internationalen Umfeld beobachteten Dynamik zurück.

Das BIP zu laufenden Preisen lag 2014 bei rund 329 Mrd. Euro (2013: 323 Mrd. Euro, 2012: 317 Mrd. Euro). Das BIP pro Einwohner/in betrug 38.540 Euro (2013: 38.050 Euro, 2012: 37.650 Euro).

Eine detaillierte Betrachtung nach Wirtschaftsbereichen zeigt, dass im Jahr 2014 die Land- und Forstwirtschaft das kräftigste reale Wachstum erzielte. Insgesamt entwickelte sich der Produzierende Bereich mit einem realen Wachstum von +0,6% nur etwas stärker als der Dienstleistungsbereich mit +0,2%.

Regionale Wirtschaftsstruktur

Die österreichische Wirtschaftsstruktur zeigt sich regional sehr differenziert. In den städtischen Ballungsräumen dominiert der Dienstleistungsbereich, hohe Anteile an Arbeitsplätzen im sekundären Sektor finden sich immer noch in den traditionellen Industrieregionen Oberösterreichs (z.B. OÖ-Zentralraum, Eisenwurzen, Kirchdorf-Steyr), in der Obersteiermark, im Großraum Graz, im südlichen Niederösterreich sowie im Rheintal in Vorarlberg. Speziell im Westen und Süden Österreichs und an einzelnen Standorten und Regionen in den anderen Bundesländern dominiert der Tourismus die regionalen Strukturen und Entwicklungen. Speziell Regionen des ländlichen Raums mit einem hohen Agraranteil versuchen, über die Tourismusentwicklung eine neue ökonomische Basis zu erhalten.

Aufgrund der regional sehr unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen zeigten die Krisenerscheinungen der vergangenen Jahre in den einzelnen Bundesländern und Regionen unterschiedliche Ausprägungen. Die negative Entwicklung führte ab der zweiten Hälfte des Jahres 2008 speziell in den industrieorientierten Bundesländern und Regionen zu schwerwiegenden Beschäftigungseinbrüchen, zu Kurzarbeit und zu steigenden Arbeitslosenzahlen. Das Jahr 2010 brachte – dem internationalen Trend folgend – auch für Österreich eine konjunkturelle Erholung, wobei alle Bundesländer von einer Zunahme der Beschäftigung und der guten Konjunkturlage in der Sachgütererzeugung profitierten. Die Spitzenposition der „Industriebundesländer”, welche die räumliche Entwicklung der Jahre 2010 und 2011 kennzeichnete, ist danach jedoch einem stärker heterogenen Konjunkturbild gewichen.

Quellen: Statistik Austria; WIFO, Die Wirtschaft in den Bundesländern. III. Quartal 2015
 
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