Arbeitsmarktprofil 2016

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Bildung und Bildungsinfrastruktur

Wohin nach der Ausbildung? – bildungsbezogenes Erwerbskarrierenmonitoring

Der Übergang von einer Ausbildung in den Arbeitsmarkt stellt eine Schlüsselphase in der Erwerbsbiographie dar. An dieser Schnittstelle werden die Weichen für die weitere berufliche Karriere gestellt.

Das bildungsbezogene Erwerbskarrierenmonitoring ermöglicht es, die Erwerbskarrieren aller in Österreich wohnhaften Personen nach Abgang aus einer formalen Bildungseinrichtung statistisch auswertbar zu machen. Derzeit sind alle im Schuljahr 2012/2013 abgeschlossenen formalen Ausbildungen von Personen mit österreichischem Hauptwohnsitz integriert.

    Ausgewertet werden u.a.:
  • die Anteile jener Personen, die 18 Monate nach dem Bildungsabschluss in einer weiteren Ausbildung stehen
  • der Anteil der Personen mit keiner laufenden Bildung in den ersten 2 Jahren nach Abschluss und der Aufnahme der 1. Erwerbstätigkeit innerhalb von 6 Monaten
  • der Anteil der Personen mit keiner laufenden Bildung in den ersten 2 Jahren nach Abschluss und einem Einstiegseinkommen (brutto) der 1. Erwerbstätigkeit von 1.800 Euro und mehr
  • Grafik 3:
    In Ausbildung 18 Monate nach Abschluss
    Anteile in %
    Grafik 3: In Ausbildung 18 Monate nach Abschluss
    Für einen Großteil der Frauen und Männer (86% bzw. 80%) ist der AHS-Abschluss nur ein Zwischenschritt in der Ausbildungskarriere, nur sehr wenige Personen (je 5% bei Frauen und Männern) machen hingegen nach dem Lehrabschluss eine weitere Ausbildung.

    Grafik 4:
    Dauer bis zur 1. Erwerbstätigkeit bis 6 Monate
    Anteile in %
    Grafik 4: Dauer bis zur 1. Erwerbstätigkeit bis 6 Monate
    Werden nur die Absolvent/innen betrachtet, die in den ersten beiden Jahren nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, so zeigt sich, dass weniger als 40% der AHS- und BHS-Absolventen innerhalb von 6 Monaten ihre erste Erwerbstätigkeit begonnen haben, dieser Anteil ist bei den Hochschul-Absolvent/innen und den Lehrabsolventinnen am höchsten.

    Grafik 5:
    Einstiegseinkommen > 1.800 Euro (Brutto-Monatseinkommen)
    Anteile in %
    Grafik 5: Einstiegseinkommen > 1.800,--
    Bei den Absolvent/innen, die in den ersten beiden Jahren nach dem Abschluss keine weitere Ausbildung begonnen haben, zeigt sich, dass die Anteile der Männer mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro bei allen Bildungsabschlüssen höher sind. Ein massiver Unterschied nach Geschlechtern zeigt sich bei den Lehr-Absolvent/innen. Der Anteil der Personen mit einem Einstiegseinkommen von mehr als 1.800 Euro ist hier bei den Frauen deutlich geringer als bei den Männern.
    Quelle: Statistik Austria, Bildungsmonitoring, im Auftrag von BMASK und AMS
    * BMS: ohne Gesundheits- und Krankenpflegeschulen bzw. Meisterprüfungen
    ** BHS: ohne Berufsreifeprüfungen

    Bildungsniveau

    Die Entwicklung des Bildungsstandes der vergangenen Jahre und Jahrzehnte zeigt einen Anstieg des Bildungsniveaus der österreichischen Bevölkerung – besonders deutlich steigt der Anteil der Personen mit Hochschulabschluss.

    In den vergangenen Jahrzehnten haben vor allem die Frauen bezüglich ihres Bildungsstandes deutlich aufgeholt, allerdings bestand 2014 bei Personen mit keinem über den Pflichtschulabschluss hinausgehenden Abschluss noch immer ein deutlicher Geschlechtsunterschied (Frauen: 22,7%, Männer:15,5%).

    Wien erreichte 2014 mit 24,3% den weitaus höchsten Wert beim Anteil der 25-64-Jährigen mit Abschluss einer Hochschule oder einer hochschulverwandten Lehranstalt, das Burgenland mit 11,7% den niedrigsten (Österreich insgesamt: 16,2%). Kärnten und die Steiermark sind mit jeweils über 40% die Bundesländer mit den höchsten Anteilen an 25-64-Jährigen mit höchstens Lehrabschluss (Österreich insgesamt: 34,6%).

    Der überwiegende Anteil der Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren hat den höchsten Abschluss in den Feldern „Ingenieurwesen, Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe”, „Allgemeine Bildungsgänge” oder „Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Recht” absolviert.

    Quelle: STATcube - Statistische Datenbank der STATISTIK AUSTRIA

    Tabelle 5:
    25-64-jährige Wohnbevölkerung nach höchster abgeschlossener Ausbildung, Staatsangehörigkeit und Geschlecht
    Anteile 2014 in %
      Österreich
      2014
    Allgemeinbildende Pflichtschule  
    gesamt 19,1
    Frauen 22,7
    Männer 15,5
    ausländische Wohnbevölkerung 42,9
    Lehrlingsausbildung  
    gesamt 34,6
    Frauen 26,9
    Männer 42,2
    ausländische Wohnbevölkerung 20,6
    Berufsbildende mittlere Schule  
    gesamt 15,2
    Frauen 17,9
    Männer 12,5
    ausländische Wohnbevölkerung 7,7
    Allgemeinbildende höhere Schule  
    gesamt 5,7
    Frauen 6,1
    Männer 5,3
    ausländische Wohnbevölkerung 6,8
    Berufsbildende höhere Schule/Kolleg  
    gesamt 9,2
    Frauen 9,0
    Männer 9,3
    ausländische Wohnbevölkerung 5,8
    Hochschule/hochschulverwandte Lehranstalt  
    gesamt 16,2
    Frauen 17,3
    Männer 15,1
    ausländische Wohnbevölkerung 16,1
    gesamt 100,0
    Quelle: STATcube - Statistische Datenbank der STATISTIK AUSTRIA

    (Hier finden Sie die Tabelle mit den entsprechenden Anteilen 1981, 1991 und 2001 in %)

    Schulstandorte, Universitäten und Fachhochschulen

    In Österreich gibt es mit Wien, Graz, Leoben, Innsbruck, Salzburg, Linz, Klagenfurt und Krems acht Standorte öffentlicher Universitäten.

    Von den 21 Fachhochschulen (an 24 Standorten) werden derzeit (Studienjahr 2016/2017) mehr als 450 Studiengänge (Fachbereiche Gestaltung und Kunst, Gesundheitswissenschaften, Militär- und Sicherheitswissenschaften, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Technik und Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften) in unterschiedlichen Organisationsformen und Studiengangsarten angeboten. Im Jahr 2009 wurde in Maria Gugging (Gemeinde Klosterneuburg) das Institute of Science and Technology (IST Austria), ein Forschungsinstitut mit Promotionsrecht, eröffnet.

    Die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen zeichnen sich durch eine große Vielfalt von Fachrichtungen in den Hauptbereichen kaufmännische Schulen (Handelsschulen und Handelsakademien), wirtschaftsberufliche Schulen (Fachschulen und höhere Lehranstalten), technische und gewerbliche Schulen (Fachschulen und höhere Lehranstalten) sowie land- und forstwirtschaftliche Schulen (Fachschulen und höhere Lehranstalten) aus. Das Angebot wird durch lehrerbildende höhere Schulen ergänzt.

    Karte 1:
    Bildungsniveau 2014 und Standorte von allgemeinbildenden höheren Schulen und berufs- sowie lehrerbildenden höheren Schulen 2016
    Bildungsniveau 2014 und Standorte von allgemeinbildenden höheren Schulen und berufs- sowie lehrerbildenden höheren Schulen 2016
    Die höchste Zahl an AHS- und BHS-Standorten findet sich in den Landeshauptstädten sowie in den Bezirken Wr. Neustadt, Gmunden und Wels, die höchsten Bildungsniveaus weisen ebenfalls die Landeshauptstädte sowie ihre Umgebungsbezirke auf.
    Quellen: STATcube - Statistische Datenbank der STATISTIK AUSTRIA, Bundesministerium für Bildung und Frauen

    Karte 2:
    Standorte von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen 2016/2017
    Standorte von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen 2016/2017
    In Österreich gibt es derzeit 34 öffentliche und private Universitäten, 14 Pädagogische Hochschulen (an 13 Standorten) sowie 21 Fachhochschulen (an 24 Standorten) und das Institute of Science and Technology (IST Austria).
    Quellen: Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria, Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Bundesministerium für Bildung und Frauen
 
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