COVID-19-Kurzarbeit
Die Covid-19-Pandemie hatte schwerwiegende Auswirkungen auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit stieg als Folge der krisenbedingten Maßnahmen im März 2020 quer durch unterschiedliche Personengruppen und Branchen schlagartig an. Trotz zweier Lockdowns erholte sich der Arbeitsmarkt im Jahr 2021 verglichen mit 2020 in allen Bundesländern, Branchen und Personengruppen deutlich.
Trotz dieses aufgrund der Covid-19-Pandemie bedingten, historisch beispiellosen Einbruchs konnte eine noch viel dramatischere Entwicklung durch die Kurzarbeitsförderung des AMS verhindert und im Jahr 2021 die Erholung des Arbeitsmarktes unterstützt werden.
Die Kurzarbeit ist die vorübergehende, sozialpartnerschaftlich abgesicherte Herabsetzung der Normalarbeitszeit – aus Sicht des Betriebes bzw. des Entgelts – aus Sicht des_r Arbeitnehmer_in. Sie hat den Zweck, die Arbeitskosten zu verringern und die Beschäftigten zu halten, um wirtschaftliche Schwierigkeiten zu überbrücken. Die Weiterzahlung eines festgelegten Lohnersatzes ist möglich, da die entstehenden Mehrkosten durch die Arbeitslosenversicherung übernommen werden. Auch im Jahr 2021 waren Anpassungen des Instrumentes nötig, um den äußeren Umständen, wie den beiden Lockdowns zu Beginn bzw. am Ende des Jahres entgegen zu wirken. Ebenso konnte durch die Weiterführung der Kurzarbeit das Anspringen des Konjunkturmotors unterstützt werden, indem durch sie die Dauer bis zur Wiederherstellung von Lieferketten überbrückt werden konnte.
Die Anzahl an abgerechneten Personen in Kurzarbeit erreichte 2021 ihren Höhepunkt im Jänner und verringerte sich stetig, mit Ende des 2. Quartals sehr deutlich. Wurden im Februar 2021 noch rund 400.000 Personen abgerechnet, so waren es im August annähernd 39.400. Nach diesem Tiefststand blieb die Anzahl bis in den Oktober auf ähnlichem Niveau, nahm aber bis zum Jahresende wieder zu. So wurden im Dezember 2021 rund 160.000 Personen abgerechnet, was eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Sommermonaten darstellt, aber weit unter dem Niveau des Jahresbeginns liegt. Der bereits am Ende des Jahres 2020 ersichtliche Anstieg des Frauenanteils an abgerechneten Personen zeigt sich auch 2021. Im gesamten Jahresverlauf betrug der Frauenanteil konstant über 50% und stieg zum Jahresende auf etwa 60% an.
Das tatsächliche Ausmaß der Ausfälle an Arbeitsstunden zeigt sich in der Gegenüberstellung mit den an sich zu leistenden Normalarbeitsstunden. Am Höhepunkt im Jänner wurden über 37 Millionen Arbeitsstunden über die Kurzarbeit abgerechnet. Analog zur Entwicklung der abgerechneten Personen zeigt sich auch der Verlauf der ausgefallenen Arbeitsstunden. Nach dem Höhepunkt im Jänner nahm die Anzahl sehr deutlich ab und stieg im November wieder an, erreichte aber nicht das Niveau des Jahresbeginns.
Abrechnungs- monat |
Anz. abgerechnete Personen |
davon Frauen |
Anteil Frauen |
Ausfall- stunden |
Normal- arbeits- zeit (Std.) |
%‑Ausfall |
Jänner 2021 | 430.631 | 236.893 | 55% | 37.850.693 | 60.397.170 | 63% |
Februar 2021 | 400.094 | 215.640 | 54% | 31.628.975 | 54.731.614 | 58% |
März 2021 | 359.931 | 193.702 | 54% | 31.197.353 | 54.015.757 | 58% |
April 2021 | 303.998 | 171.706 | 56% | 26.903.610 | 43.813.795 | 61% |
Mai 2021 | 256.159 | 142.575 | 56% | 17.323.874 | 37.715.234 | 46% |
Juni 2021 | 172.432 | 95.338 | 55% | 10.188.886 | 25.149.798 | 41% |
Juli 2021 | 41.286 | 21.646 | 52% | 2.419.378 | 5.825.910 | 42% |
August 2021 | 39.414 | 20.812 | 53% | 2.071.321 | 5.500.834 | 38% |
September 2021 | 41.354 | 20.698 | 50% | 2.030.423 | 5.188.049 | 39% |
Oktober 2021 | 40.584 | 20.328 | 50% | 2.136.949 | 5.787.574 | 37% |
November 2021 | 140.502 | 85.154 | 61% | 5.489.864 | 9.838.111 | 56% |
Dezember 2021 | 159.795 | 95.091 | 60% | 11.249.085 | 23.963.376 | 47% |