Arbeitsmarktprofil 2011

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Wirtschafts- und Wohlstandsniveau

Die gesamtwirtschaftliche Dynamik lässt österreichweit seit Sommer 2011 nach, vor allem das Nachlassen der Exportnachfrage dämpft die Wirtschaftsentwicklung. Die regionale Konjunkturlage spiegelt die strukturellen Veränderungen im Zuge der Abschwächung der Exportkonjunktur wider.
Kärnten blieb im III. Quartal im produzierenden Bereich sowie im Dienstleistungsbereich Schlusslicht unter den Bundesländern. Verantwortlich für das Zurückbleiben in den Bereichen Industrie und Verkehr dürfte auch die ungünstige Konjunkturlage in Italien und Slowenien gewesen sein. Stützend wirkten der Tourismus und die produktionsnahen Dienste, die Beschäftigungsentwicklung verlief im 2. Halbjahr 2011 unterdurchschnittlich.

Quelle: WIFO, Die Wirtschaft in den Bundesländern. III. Quartal 2011

Das Bruttoregionalprodukt (BRP) misst die wirtschaftliche Leistung einer Region. Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner/in (BRP/EW) ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen.

Für Kärnten wurde im Jahr 2009 ein BRP/EW von rund 83% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 7 unter den österreichischen Bundesländern).
Zwischen 2007 und 2009 wurde ein Rückgang des BRP von 2,4% verzeichnet (Österreich: +0,3%).

Das BRP bezieht sich auf den Arbeitsort, während die dazu in Relation gesetzten Einwohner/innenzahlen auf den Wohnort bezogen sind, d.h. dass regionsüberschreitende Pendler/innenströme unberücksichtigt bleiben. Ergänzend gibt der Indikator „BRP pro Erwerbstätiger/Erwerbstätigem” (BRP/Job) wieder, wie viel an den Arbeitsstätten je Region von den jeweiligen Arbeitskräften erwirtschaftet wird (Produktivität).

Für Kärnten wurde im Jahr 2009 eine Produktivität von rund 89% des österreichischen Werts ausgewiesen (Rang 7 unter den österreichischen Bundesländern).

Die Wirtschaftsstruktur und -entwicklung Kärntens wird durch die Bedeutung des sekundären Sektors, aber auch des Tourismus bestimmt.

Die Bruttowertschöpfung (BWS) ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die Vorleistungen. Die BWS nach Wirtschaftssektoren gibt Auskunft darüber, welchen Beitrag die einzelnen Wirtschaftssektoren zur Gesamtwertschöpfung leisten.

Auf den primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) entfielen 2009 rund 2%, auf den sekundären Sektor (Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung von Waren, Energie und Wasser, Bau) rund 30% und auf den tertiären Sektor (Erbringung von Dienstleistungen) rund 68% der BWS (Österreich: 1% primärer Sektor, 28% sekundärer Sektor, 70% tertiärer Sektor).*

Im Jahr 2009 waren rund 9% der Erwerbstätigen (regionale Zuordnung nach dem Arbeitsort) im primären Sektor beschäftigt, rund 24% im sekundären Sektor und von rund 68% wurde der Arbeitsplatz dem tertiären Sektor zugerechnet (Österreich: 6% primärer Sektor, 23% sekundärer Sektor, 71% tertiärer Sektor).*

Quelle: Statistik Austria

* Die Summe der Anteile der drei Wirtschaftssektoren kann aufgrund von Rundungsdifferenzen geringfügig von 100% abweichen.


Die oben beschriebenen (auf den Arbeitsort bezogenen) Indikatoren zum regionalen Wirtschaftsniveau und zur regionalen Wirtschaftsstruktur erlauben Rückschlüsse hinsichtlich der Ausstattung einer Region mit Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie der wirtschaftlichen Attraktivität einer Region.

Zur Analyse des Wohlstandsniveaus der in der Region ansässigen Wohnbevölkerung wurde nun für die Arbeitsmarktprofile eine spezielle Berechnungsmethode angewandt. Die Verknüpfung verschiedener „Wohlstandsindikatoren”** und die daraus abgeleitete synthetische Gesamt-Rangreihung ermöglichen es, das Wohlstandsniveau der österreichischen NUTS 3-Regionen*** nach dem Wohnort-Prinzip zu erfassen. Die dabei verwendeten Indikatoren spiegeln sowohl die Einkommens- als auch die demografische Struktur der Regionen wider und geben somit ergänzende Informationen zu jenen Indikatoren, die sich auf den Arbeitsort beziehen.

Für den Kärntner Zentralraum und die Region Unterkärnten ergibt diese Berechnung einen Platz im unteren Mittelfeld der österreichischen NUTS 3-Regionen, die Region Oberkärnten bleibt dahinter zurück (siehe Karte 1).

Karte 1:
Verknüpfung von „Wohlstandsindikatoren”
Wohlstandsindikatoren
Unter den 35 österreichischen NUTS 3-Regionen erreichen die Regionen Nordburgenland, Mühlviertel, Salzburg und Umgebung und Linz-Wels die besten Ränge, gefolgt von den Regionen Mostviertel-Eisenwurzen, Wiener Umland-Nordteil, Bludenz-Bregenzer Wald und Wiener Umland-Südteil.
Quellen: Statistik Austria, Arbeitsmarktservice Österreich; eigene Berechnungen

** Statistik Austria: Anteil der Über-65-Jährigen 2011, Durchschnittlicher Jahresnettobezug 2008-2010, Anteil der Teilzeitbeschäftigung 2008-2010; Arbeitsmarktservice Österreich (bzw. Statistik Austria): Arbeitslosenquote 2009-2011, Anzahl der Tage in Krankengeldbezug 2008-2010 je erwerbstätiger Person 2007-2009, Anteil der 25-64-jährigen erwerbsfernen Personen an der Wohnbevölkerung im selben Alter 2008-2010

*** Gemäß NUTS-Klassifikation (hierarchisch aufgebaute, einheitliche territoriale Gliederung zur Erstellung regionaler Statistiken der EU) entsprechen den NUTS 3-Regionen in Österreich Gruppen von Bezirken und Gerichtsbezirken. NUTS steht für „Nomenclature des unités territoriales statistiques” oder „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik”.


Die größten Betriebe des Bundeslandes
Tabelle 1:
Die größten Betriebe des Bundeslandes
10 der größten Produktionsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2011
Infineon Technologies Austria AG 2.430
Knecht Filterwerk Vertriebs-Gesellschaft m.b.H. 1.840
STRABAG AG 1.020
KELAG NETZ GMBH 740
TREIBACHER INDUSTRIE AG 670
FLEXTRONICS INTERNATIONAL GESELLSCHAFT M.B.H. 640
KELAG-KAERNTNER ELEKTRIZITAETS-AKTIENGESELLSCHAFT 630
STEINER BAU GESELLSCHAFT M.B.H. 620
ALPINE Bau GmbH 520
SEZ AG 490
10 der größten Dienstleistungsbetriebe – gerundete Anzahl der Beschäftigten 2011
Amt der Kärntner Landesregierung 7.580
MAGISTRAT DER LANDESHAUPTSTADT KLAGENFURT 1.800
SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft 1.770
Billa Aktiengesellschaft 1.540
ARBEITSVEREINIGUNG DER SOZIALHILFE KAERNTENS 960
Landesschulrat für Kärnten 940
DIAKONIE KAERNTEN GEMEINNUETZIGE BETRIEBSGESELLSCHAFT M.B.H. 850
Trenkwalder Personaldienste GmbH 770
MAGISTRAT VILLACH 740
"GPS - KAERNTEN" GEMEINNUETZIGES PERSONALSERVICE KAERNTEN 720
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich, Betriebsmonitoring
 
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